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Erstes Schwimmbad in NRW offenWo wir am Wochenende endlich wieder planschen dürfen
Billerbeck – Sehnsüchtig erwarten Hobby-Schwimmer das Ende der Corona-Schließungen von Bädern. Das erste Freibad darf im Kreis Coesfeld öffnen – niedrige Infektionszahlen und ein Modellprojekt machen es möglich. Manche Besucher nehmen für das Vergnügen lange Fahrten auf sich. Kein Wunder: Am Sonntag wird es sommerlich warm.
Erstes Schwimmbad in NRW öffnet nach langer Pause
Ein Modellprojekt macht es möglich
Viele nehmen dafür lange Fahrten auf sich
„Ich komme heute Abend noch mal.“ Jürgen Vos ist ganz begeistert. Der 71-Jährige aus Stadtlohn ist im Freibad Billerbeck gerade 1000 Meter geschwommen – eigentlich nichts Besonderes. Doch ist das Bad am Samstag die erste öffentliche Badeanstalt in ganz Nordrhein-Westfalen, die nach einem halben Jahr Corona-Zwangspause ihre Tore wieder für das breite Publikum geöffnet hat.
Billerbeck liegt im Kreis Coesfeld im Münsterland. Seit Jahresende 2020 gab es kreisweit keinen Tag mit einer Wocheninzidenz über 100 – ideale Voraussetzungen für die Teilnahme an einem NRW-Modellprojekt für die Öffnung bestimmter Bereiche, etwa von Freibädern. Über ein Dutzend Kommunen sind landesweit dabei, sobald die Inzidenz unter 100 liegt. Coesfeld war die erste.
Den Anfang machte am vergangenen Montag (3. Mai) ein Fitness- und Rehastudio in Havixbeck. Ein weiteres Freibad, das Klutenseebad in Lüdinghausen, will am Montag öffnen. In dem münsterländischen Kreis war für den Samstagabend im Rahmen des Modellprojekts auch eine Kulturveranstaltung geplant: In Lüdinghausen sollte es ein Open Air-Gitarrenkonzert geben.
Billerbeck: Freibad öffnet nach über sechs Monaten wieder als erstes in NRW
Die Öffnung des ersten Bades nach über sechs Monaten hat sich NRW-weit herumgesprochen. Viele Schwimm-Enthusiasten haben am Samstag eine längere Anfahrt auf sich genommen. „Es ist ein Traum, nach vielen Monaten endlich wieder schwimmen zu können“, sagt etwa Sascha Wilsing (35) aus dem eine Autostunde entfernten Bielefeld.
„Ich gehe sonst jeden Tag morgens ins Hallenbad.“ Auch er ist erst einmal 1000 Meter geschwommen, trinkt jetzt einen Kaffee und will gleich erneut in das mit 21 Grad noch recht frische Wasser.
Erstes Freibad in NRW öffnet: Viele nehmen lange Anfahrt in Kauf
Auch Birgit Markmann (49) aus Holzwickede bei Dortmund hatte eine längere Anfahrt. „Es ist verrückt, so weit zu fahren, aber es musste sein“, sagt sie. Vor zwei Wochen habe sie mal versucht, mit einem Neopren-Anzug in der Ruhr zu schwimmen. Das habe sie jedoch sofort wieder abgebrochen. „Es war bei 8 Grad Wassertemperatur noch sehr kalt.“
Jürgen Vos ist fast ein bisschen aufgewühlt, als er davon spricht, wie sehr ihm das Schwimmen gefehlt hat. Er sei in den vergangenen 20 Jahren fast jeden Tag 2000 Meter geschwommen, zuletzt am 31. Oktober 2020. Seitdem habe er es mit Joggen und Radfahren probiert. „Es hat aber nicht das geboten, was das Schwimmen bietet.“ Am Abend will der 71-Jährige wiederkommen - für die zweiten 1000 Meter.
Erstes Schwimmbad in NRW öffnet: Kein Riesenandrang
Riesenandrang gab es am Samstagvormittag in Billerbeck nicht – verständlich bei anfangs 13 Grad Lufttemperatur. Beim Start um 10 Uhr standen rund 40 Gäste vor dem Eingang. Zwei Stunden nach Öffnung zogen gerade mal zehn Schwimmerinnen und Schwimmer ihre Bahnen - das Hygienekonzept erlaubt 155 Schwimmer gleichzeitig.
Insgesamt sind bis auf Weiteres in dem Freibad Billerbeck maximal 500 Besucher zugelassen. Alle müssen einen negativen Corona-Test vorzeigen, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. Dem gleichgestellt sind vollständig Geimpfte oder Genesene. Auf dem Gelände herrscht Maskenpflicht. Lediglich auf dem Weg zum Wasser und im Wasser darf der Mund-Nasenschutz abgelegt werden.
Erstes Schwimmbad in NRW öffnet, Betreiber sind zufrieden
Die Organisatoren sind am Samstag zufrieden. „Es ist alles super angelaufen“, sagt Jürgen Maas von der Stadt Billerbeck. Die Besucher hätten geduldig gewartet und seien alle gut vorbereitet gewesen. Für Sonntag rechnete er wegen der erwarteten höheren Lufttemperaturen mit deutlich mehr Besuchern. (dpa)