Bei einem Brandeinsatz in Sankt Augustin hatten die Einsatzkräfte auch einen vierbeinigen Patienten.
Küchenbrand in NRWVerhängnisvoller Fehler fordert Verletzte – auch Hund muss beatmet werden
Copyright: Feuerwehr Sankt Augustin
Bei einem Einsatz in Sankt Augustin in der Nacht zu Samstag (9. April 2022) musste ein kleiner Hund durch die Rettungsdienstbesatzung der Malteser-Rettungswache beatmet werden.
Die Feuerwehr ist in der Nacht zu Samstag (9. April 2022) zu einem heftigen Feuer in Sankt Augustin-Menden ausgerückt. Der Brand in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses forderte mehrere Verletzte – darunter ein kleiner Hund.
Der Vierbeiner wurde aus der Brandwohnung gerettet. Er hatte ebenfalls eine Rauchvergiftung erlitten.
Feuer in Sankt Augustin: Hund durch Malteser-Team beamtet
„Der Hund wurde durch die Besatzung eines Rettungswagens des Malteser Hilfsdienstes Sankt Augustin 20 Minuten mit reinem Sauerstoff beamtet. Danach war er wieder wohlauf“, erklärt Sascha Lienesch, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Augustin gegenüber EXPRESS.de. Anschließend sei er vom Hausmeister der Wohnanlage vorläufig in Obhut genommen worden.
Der Vierbeiner gehört einer Mutter und ihrem Sohn, in deren Wohnung das Feuer ausgebrochen war. Ihr Zuhause sowie die darüberliegenden Wohnungen sind derzeit nicht mehr bewohnbar.
Sankt Augustin: Brand brach in Küche aus, als junger Mann (18) kochte
Die Feuerwehr wurde am Samstag gegen 1.10 Uhr alarmiert. Vor Ort machte sich der Einsatzleiter ein Bild der Lage – und forderte direkt Verstärkung durch weitere Löscheinheiten an. Sprecher Lienesch: „Es war zu dem Zeitpunkt nicht klar, wie viele Menschen noch aus dem Gebäude gerettet werden mussten.“
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Die Feuerwehr im Löscheinsatz: In der Nacht zu Samstag (9. April 2022) war in einer Wohnung im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses in Sankt Augustin-Menden ein Feuer ausgebrochen.
Das Feuer war in einer Wohnung in der ersten Etage des Mehrfamilienhauses, Johannesstraße, ausgebrochen. In der Küche, als der Sohn (18) der Mieterin kochte. Dabei sei, so Feuerwehrsprecher Sascha Lienesch, eine Pfanne auf dem Herd in Brand geraten. Lienesch: „Ein Löschversuch mit Wasser hat zu einem Küchenbrand geführt. Im weiteren Verlauf gab es eine Rauchgasdurchzündung.“
Eine Rauchgasdurchzündung („Rollover“) ist das plötzliche Durchzünden von Pyrolysegas, das Hauptbestandteil des Rauchgases ist. Die heißen Pyrolysegase sammeln sich unter der Decke und werden vom Feuer weiter erhitzt. Ist das Gasgemisch heiß genug, entzündet es sich schlagartig und eine Flammenwand rollt die Zimmerdecke entlang.
Feuerwehr Sankt Augustin rettet Bewohner per Drehleiter vom Balkon
Mutter und Sohn konnten ihre Wohnung zum Glück selbst verlassen. Doch sie hatten Rauchgase eingeatmet und mussten vom Rettungsdienst behandelt werden. Zwei weitere Personen wurden vom Balkon der Nachbarwohnung über die Drehleiter gerettet. Sie hatten ebenfalls Rauchgase eingeatmet und wurden an den Rettungsdienst übergeben.
„Mehrere Trupps unter Atemschutz haben das Feuer in der Wohnung mit einem C-Rohr schnell gelöscht. Auch ein Außenangriff mit dem Schnellangriff wurde parallel vorgenommen“, erklärt Wehrsprecher Lienesch. Insgesamt seien 65 Kameradinnen und Kameraden der Einheiten Menden, Mülldorf, Hangelar, Niederpleis und Meindorf im Einsatz gewesen. Liensch: „Die Einsatzstelle wurde an die Polizei übergeben.“
Wichtige Hinweise der Feuerwehr Sankt Augustin bei brennendem Fett
Die Feuerwehr weist darauf hin, dass Brände von Fett niemals mit Wasser gelöscht werden sollen. Aus einem Liter Wasser entstehen plötzlich 1600 Liter Wasserdampf. Das brennende Fett wird durch diese sogenannte Fettexplosion in der Küche verteilt und setzt Möbel und andere Gegenstände in Brand.
Bei einem Entstehungsbrand rät die Feuerwehr durch Aufsetzen des Deckels auf die Pfanne dem Brand den Sauerstoff zu entziehen. Ideal ist auch die Nutzung einer Löschdecke oder eines CO₂-Feuerlöschers. Ein eigener Löschversuch sollte jedoch nur unternommen werden, wenn man sich dabei nicht in Gefahr begibt. Sofort sollte über den Notruf 112 die Feuerwehr alarmiert werden. (iri)