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Kurioser Kochkurs in NRWUngern gesehenes Nagetier kommt im Rheinland jetzt auf den Teller

Drei Nutrias sitzen auf einem Baumstamm.

NRW wird von einer Vielzahl Nutrias geplagt, die die Dämme an Rhein und Ruhr beschädigen. Da das Tier aus diesem Grund gejagt wird, soll das Fleisch in Meerbusch nun auf den Teller kommen. Unser Symbolfoto wurde im Juli 2020 aufgenommen.

Nutrias werden in NRW gejagt, weil sie unter anderem Schäden an Deichen verursachen. Ein Restaurant in Meerbusch will das Fleisch nachhaltig verwenden und organisierte sogar einen Nutria-Kochkurs.

von Alina Schurillis  (asl)

Nutrias, auch Biberratten genannt, schwirren mittlerweile an fast jedem Teich, See oder Fluss in NRW herum. Weil die Nager durch ihre Röhrensysteme allerdings den Hochwasserschutz an Gewässern gefährden, werden sie seit geraumer Zeit bereits gejagt.

Damit das Fleisch des gejagten Tiers nicht verschwendet wird, hat eine Jägerin aus Meerbusch nun einen Nutria-Kochkurs ins Leben gerufen, der zeigen soll, wie man aus dem Biberratten-Fleisch ein wunderbares Wildmenü zaubern kann.

NRW: Lokal in Meerbusch bietet Biberratten-Kochkurs an

Elf Teilnehmer verarbeiteten am 13. September im Hotel und Restaurant Strümper Hof in Meerbusch das gejagte Biberrattenfleisch. Wegen der hohen Nachfrage steht für den 18. Oktober sogar bereits ein weiterer Kurstermin fest.

„Gerade bei uns in der Region werden an Rhein und Ruhr jede Menge von den Nagern geschossen und nicht verwertet. Dagegen wollen wir angehen, weil wir für Nachhaltigkeit stehen. Wenn ein Tier getötet wird, sollte man versuchen, so weit wie es geht, alles von diesem Tier zu verarbeiten.“, erklärt Johannes Siemes, Chefkoch im Strümper Hof, gegenüber RTL.

Das Fleisch wird in Meerbusch also gemeinsam mit den Teilnehmern des Nutria-Kochkurses in Form von Spießen mit Erdnuss-Sauce, Frühlingsrollen als Kesselgulasch oder Nutria-Sauerbraten zubereitet „Geschmacklich erinnert das Nutria-Fleisch an Wildkaninchen“, so Jägerin und Kursleiterin Birgit Jansen.

„Das Besondere an dem Nutria-Fleisch ist außerdem, dass es in Wirklichkeit total gesund ist. Es hat kein Cholesterin, ist sehr leicht zu verarbeiten und zudem auch preisgünstig“, erklärt Chefkoch Johannes Siemes. Das ganze Tier kann beim Jäger immerhin bereits für fünf bis zehn Euro gekauft werden und wiegt teils sogar bis zu zehn Kilogramm.

Auf die Speisekarte des Strümper Hofs möchte Siemes die Nutria allerdings noch nicht stellen, weil die Zweifel vieler Menschen doch noch relativ groß sind.