Aktuell geht die Klartext-Reaktion eines Polizisten aus Münster bei einem sogenannten „Corona-Spaziergang“ auf Twitter viral. Die Nutzer können die deutliche Ansage des Sicherheitsbeamten größtenteils gut nachvollziehen.
Corona-AufmarschNRW-Polizist platzt der Kragen – so reagiert jetzt seine Dienststelle
Bereits seit mehreren Wochen demonstrieren Menschen gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen. Auch NRW-Innenminister Herbert Reul hat sich bereits kritisch zu den sogenannten „Spaziergängen“ geäußert, die oft nur als solche tituliert werden, um damit Versammlungsverbote oder -beschränkungen zu umgehen. Im Prinzip sind es Aufmärsche und unangemeldete Demos.
Einem Polizisten aus Münster ist gegenüber einem solchen „Corona-Spaziergänger“ nun öffentlich der Kragen geplatzt.
Münster: Bei „Corona-Spaziergang“: NRW-Polizist platzt der Kragen
Die Situation wird Anfang Januar 2022 in einem Ausschnitt aus der „Tagesschau“ vielfach auf Twitter geteilt.
Im Video sagt der Polizist aus Münster zu dem Demonstrationsteilnehmer: „Sie wollen hier nicht spazieren, sie wollen uns verarschen!“ Als der Demonstrant versucht sich zu rechtfertigen, platzt dem Polizisten aus Münster endgültig der Kragen und er fällt ihm ins Wort. „Sie wollen uns hier eindeutig an der Nase herumführen. (…) Das ist dummes Zeug!“
Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) hat sich ein Polizeisprecher seiner Dienststelle aus Münster am Donnerstag (6. Januar 2022) dazu geäußert. Dem kurzen Ausschnitt soll eine weitaus längere Diskussion vorausgegangen sein, bei der der Polizist den Teilnehmern ausführlich erklärt habe, warum es sich bei dem angeblichen „Spaziergang“ aus Sicht der Polizei eindeutig um eine Versammlung handele.
Polizei Münster erklärt – „War notwendig, klare Kante zu zeigen“
„Die Wortwahl des Kollegen ist sicherlich zu diskutieren. In der Sache war es aber notwendig, klare Kante zu zeigen“, sagte der Sprecher der Polizei Münster gegenüber RND. Die Polizei steht also hinter dem Beamten.
Auf Twitter kommt die Klartext-Reaktion des Polizisten unter dem Hashtag: „#essindkeinespaziergänge“ ziemlich gut an. Viele Nutzer reagieren positiv und mit Zustimmung.
- Nutzer Rafael B.: „Das ist mal eine klare Ansage, von der Polizei Münster.“
- Nutzer „Gaming Dad“: „Ehrlicher hätte man es nicht sagen können.“
- Nutzer Jenny M.: „Danke, genauso ist es!“
Münster: Klartext-Reaktion des Polizisten hat konkreten Hintergrund
Die Behörden sehen in den sogenannten „Corona-Spaziergängen“ eindeutig den Versuch, die Anmeldepflicht von Demonstrationen zu umgehen, um keine Corona-Auflagen zu erhalten.
Die Aktion soll so wirken, als sei es keine Demonstration und, als habe sich diese Zusammenkunft spontan und ohne Organisator gebildet. Tatsächlich gibt es aber laut den Behörden häufig konkrete Aufrufe in sozialen Netzwerken, wie zum Beispiel im Messenger-Dienst Telegram.