Auf der B56 bei Siegburg mussten Verkehrsteilnehmende das Tempo drosseln. Für vier Stunden galt eine neue Geschwindigkeitsbegrenzung.
Wald in NRWTreibjagd sorgt für Tempo 30 auf viel befahrener Bundesstraße
Eine Treibjagd in Siegburg (Rhein-Sieg-Kreis) hat am Mittwoch (30. November 2022) auch den Verkehr beeinflusst. Auf der viel befahrenen Bundesstraße 56 galt in einem Bereich plötzlich Tempo 30.
Gejagt wurde in einem Waldstück zwischen Siegburg-Kaldauen und Lohmar. Dieses grenzt auf einer Seite an die B56. Warnschilder mit dem Hinweis auf eine Jagd reichten da nicht.
Treibjagd in Siegburg: Tempo 30 wegen der Versicherung
„In dem Gebiet gibt es viele Wildschweine – da sind wir rechtlich auf sicherer Seite, wenn wir das über eine Geschwindigkeitsbegrenzung machen“, erklärt Stephan Schütte, Leiter des Forstamtes Rhein-Sieg-Erft.
Die Vorkehrungen sind wichtig, um Unfälle durch auf die Fahrbahn laufende Wildtiere zu verhindern. Aber auch aus versicherungstechnischen Gründen. Läuft ein Tier bei einer Treibjagd vor ein Auto, könnte die Versicherung dem Jagdausübungsberechtigten ansonst eine Mitschuld gegeben.
In Siegburg wird Jagd auf Wildschweine und Rehe gemacht
Daher wurden Mittwoch vor Jagdbeginn zwischen der Franzhäuschen- und Zeithstraße Schilder mit der Warnung „Heute Jagd! Tempo 30“ aufgestellt. Auf Bundesstraßen sind außerhalb geschlossener Ortschaften eigentlich 100 und innerhalb 50 km/h erlaubt.
Ab 10 Uhr ging es Wildschweinen und Rehen an den Kragen. Insgesamt rund 80 Personen nahmen an der Jagd teil, darunter etwa 50 Jagdgäste und 20 Treiber. „Eine so große Jagd machen wir nur einmal im Jahr“, erklärt Forstamtschef Schütte. Speziell die Wildschweine müssten bejagt werden, unter anderem, weil sie sonst in die Städte drängen.
Nach Beendigung der Treibjagd gegen 14 Uhr seien die Warnschilder mit dem Tempolimit entlang der B56 durch das Forstamt wieder abgebaut worden. (iri)