Friedrich Engels hat das „Kommunistische Manifest“ mitkonzipiert und veröffentlicht: Engels war der kongeniale Begleiter von Karl Marx. Wuppertal ehrt den berühmten Sohn der Stadt auf besondere Weise.
„Wäre sofort mit Dir ausgegangen“Wuppertal ehrt berühmten Sohn der Stadt – der bekommt direkt Liebes-Botschaft
Wuppertal. Seinen Namen kennen wir alle aus der Schule – aber vielleicht hat nicht mehr jeder von uns auf dem Schirm, dass Friedrich Engels aus Wuppertal stammt. Das soll sich nun ändern: Mit einem eigenen Haus für den 1895 in London verstorbenen Philosophen.
Vorhang auf für Friedrich Engels: Mit einer Kunstaktion ist das Engels-Haus in Wuppertal am Samstag (11. September) offiziell eröffnet worden.
Wuppertal ehrt Friedrich Engels
Blechbläser des Wuppertaler Sinfonieorchesters spielten eine Fanfare, als am Vormittag eine künstlerische Verhüllung fiel und den Blick auf das sanierte Haus freigab. Vor dem Haus hatte die Wuppertaler Künstlerin Valentina Manojlov eine Plane mit Schwarz-Weiß-Porträts von 200 Wuppertalerinnen und Wuppertalern aufspannen lassen.
Das Engels-Haus ist die zentrale Gedenkstätte für den in Wuppertal geborenen Mitbegründer des Kommunismus Friedrich Engels (1820-1895).
„Ich freue mich sehr darüber, dass das Engels-Haus nun endlich offiziell eröffnet wird“, sagte Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind (Grüne). Das Haus solle nicht nur ein Ort des Blicks zurück in die Geschichte sein, sondern auch „dazu anregen, über die Aktualität des Wirkens und Denkens von Friedrich Engels zu diskutieren“.
NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) sagte: „Engels beobachtete Strukturen, untersuchte sie und übte Kritik an unserer Gesellschaft - weil er sich für sie interessierte.“ Das Engels-Haus greife dieses Vermächtnis auf.
Das historische Fachwerkhaus war für 4,8 Millionen Euro restauriert worden und rund fünf Jahre geschlossen. Im Haus gibt es eine neu zusammengestellte Ausstellung zum Leben des Sozialrevolutionärs und kongenialen Begleiters von Karl Marx. Zur Wiedereröffnung hatten Besucher nach der Enthüllung am Samstag und Sonntag freien Eintritt, sie mussten aber online ein Ticket buchen. Mehr als 300 Gäste waren nach Angaben einer Stadtsprecherin dabei, als die Verhüllung fiel.
Viele Wuppertaler hatten sich mit persönlichen Botschaften für Engels an der Kunstaktion unter dem Motto „Inside out Engels“ beteiligt. „Danke für Deinen unermüdlichen Kampf gegen Ausbeutung und für mehr Gerechtigkeit! Hättest Du mich gefragt, ich wäre sofort mit Dir ausgegangen“, schrieb etwa eine Jasmin V. „Ich würde ihm wünschen, dass er mal mit der Schwebebahn am Engelshaus vorbeischweben könnte“, das hätte Engels sicher gefallen, schrieb die Wuppertalerin Simone L.. (dpa)