Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf eine Menschengruppe in München suchen die Ermittler nach dem Motiv – und nehmen auch die Wohnung des Verdächtigen unter die Lupe.
Möglicher Anschlag in MünchenPolizei durchsucht Wohnung von Asylbewerber: Erste Hinweise auf Motiv
Nach dem mutmaßlichen Anschlag auf eine Demonstration in der Münchner Innenstadt mit vielen Verletzten haben Ermittler die Wohnung des Tatverdächtigen durchsucht.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurde eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Münchner Stadtteil Solln durchsucht, in dem der 24 Jahre alte Afghane gewohnt haben soll. Die Polizei und die Generalstaatsanwaltschaft äußerten sich zunächst auf Anfrage nicht.
Erste Hinweise auf ein islamistisches Tatmotiv
Erste Hinweise auf ein islamistisches Tatmotiv gibt es in sozialen Netzwerken: Der Verdächtige soll vor der Tat einen mutmaßlich islamistischen Post abgesetzt haben.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat der Afghane einen entsprechenden Inhalt in sozialen Netzwerken geteilt. Der „Spiegel“ hatte zuvor von mutmaßlich islamistischen Beiträgen des Verdächtigen geschrieben.
München: Tatverdächtiger war polizeibekannt
Nach Angaben von Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) hat die bayerische Zentralstelle für Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen aufgenommen. Vom Bundesamt für Verfassungsschutz hieß es, das Bundesamt sei „eng in die Untersuchungen eingebunden“ und stehe mit den Behörden vor Ort im Austausch.
Der junge Mann war nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) polizeibekannt. Er sei wegen Ladendiebstahls und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz aufgefallen.
Nach Angaben Herrmanns gehen die Sicherheitsbehörden derzeit nicht von einem Zusammenhang mit der Münchner Sicherheitskonferenz aus, die am Freitag starten soll und zu der zahlreiche hochrangige Politiker erwartet werden. (dpa/mg)