Droht der ikonischen Art bald das Aus? Forschende haben in der Antarktis überraschenderweise vier weitere Brutstätten von Kaiserpinguinen dokumentiert. Trotzdem: Die Prognosen bleiben sehr düster.
Spuren auf SatellitenfotoForschende machen überraschende Entdeckung in der Antarktis
Ausgemacht wurden die Bilder mithilfe von Satellitenbildern, wie Fachleute der Polarforschungsstation British Antarctic Survey am Mittwoch (24. Januar) mitteilten.
Insgesamt sind damit 66 Kolonien bekannt. Kaiserpinguine leiden den Angaben zufolge seit Längerem darunter, dass das Meereis weniger wird. Die Tiere sind einen wesentlichen Teil des Jahres darauf angewiesen, wenn sie ihre Jungen bekommen und aufziehen.
Antarktis: „Pinguine sind gezwungen umzuziehen, um dort zu brüten“
„Die sich verändernden Meereisbedingungen entlang der antarktischen Küste haben einige Kolonien gezwungen, auf der Suche nach stabilerem Meereis umzuziehen, um dort zu brüten“, hieß es in der Mitteilung.
Einige seien schon 30 bis 40 Kilometer weitergezogen.
Antarktis: Prognosen bleiben düster für die Pinguine
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hätten nach diesen Plätzen nun gesucht und dabei auch Kolonien entdeckt, die bisher nicht erfasst worden seien.
Trotzdem seien die Prognosen für die Zukunft der Kaiserpinguin-Populationen düster, heiß es in der Mitteilung. Letztes Jahr hatten Forscher von katastrophalen Brutausfällen berichtet.
Antarktis: Meereis schrumpft immer weiter – Kaiserpinguine unter Druck
„Alle bis auf eine dieser Kolonien sind klein, mit weniger als 1000 Vögeln, deswegen macht die Entdeckung dieser neuen Kolonien keinen großen Unterschied bei der Gesamtpopulation“, sagte Forscher Peter Fretwell der Mitteilung zufolge.
„Tatsächlich wird sie sogar überschattet bei den kürzlich berichteten Brutausfällen aufgrund des frühen und schnellen Eisverlustes.“
Im August 2023 sei die Ausdehnung des Meereises 2,2 Millionen Quadratkilometer kleiner gewesen als im Mittelwert zwischen 1981 und 2022, schrieb die British Antarctic Survey. Das entspreche in etwa der Größe von Grönland. Kaiserpinguine hätten bisher darauf reagiert, indem sie umgezogen seien. Diese Strategie funktioniere aber nicht mehr, wenn eine ganze Region betroffen sei, betonten die Forschenden. (dpa/mg)