LieferengpässeBritische Supermärkte zu harten Maßnahmen gezwungen – Regale leer

Menschen betreten den Eingang des britischen Supermarktes Asda.

Der britische Supermarkt Asda, hier auf einem Foto aus dem Jahr 2013 zu sehen, spricht von „Beschaffungsproblemen“, die unter anderem Obst und Gemüse betreffen sollen.

In Großbritannien hat eine Supermarktkette nun Einschränkungen im Einkauf angekündigt, die verschiedene Gemüse- und Obstsorten betreffen – aber was ist der Grund?

Nur eingeschränkt Obst und Gemüse kaufen? Während der Corona-Pandemie gab es aufgrund der Hamsterkäufe weltweit immer wieder leere Regale – doch jetzt sorgen sogenannte „Beschaffungsprobleme“ in Großbritannien erneut für Einschränkungen im Einkauf.

Die britische Supermarktkette Asda hat angekündigt, dass es bei folgenden Produkten ab sofort ein Einkaufslimit geben wird: Tomaten, Paprika, Gurken, Kopfsalat, Salattüten, Brokkoli, Blumenkohl und Himbeeren.

Tomaten & Co.: Britischer Supermarkt kündigt Einschränkung an

Bei diesen Produkten handelt es sich um Lebensmittel, die unter anderem besonders im Sommer aus Südspanien und Nordafrika nach Großbritannien importiert werden. Neben Asda sind auch weitere britische Supermärkte wie Tesco und Sainsbury’s betroffen, das berichtet der „Spiegel“.

Aber was bedeutet ein solches Einkaufslimit? Eine Sprecherin von Asda teilte demnach mit: „Wir haben ein vorübergehendes Limit von drei Stück pro Produkt bei einer sehr kleinen Anzahl von Obst- und Gemüsesorten eingeführt.“

Ein Grund für die sogenannten Beschaffungsprobleme soll das schlechte Wetter in Südeuropa und Nordafrika sein, welches unter anderem zu Ernteausfällen geführt hat.

Andrew Opie, Direktor für Lebensmittel und Nachhaltigkeit beim British Retail Consortium (BRC) teilte mit: „Es wird erwartet, dass die Unterbrechung einige Wochen andauern wird, aber die Supermärkte sind geschickt im Umgang mit Problemen in der Lieferkette.“Hier nehmen Sie an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Aber nicht nur die Lebensmittelbeschaffung bereitet Großbritannien zurzeit Probleme: Großbritannien muss sich nach Angaben seiner heimischen Bauern und Bäuerinnen auch um Lebensmittel aus heimischer Produktion zunehmend Sorgen machen.

„Wir sollten unsere Lebensmittelsicherheit niemals für selbstverständlich halten“, sagte die Präsidentin der National Farmers Union, Minette Batters, am Dienstag (21. Februar 2023) auf einer Tagung des Verbandes.

So sei die britische Eierproduktion auf den niedrigsten Stand seit neun Jahren gefallen. Im vergangenen Jahr seien knapp eine Milliarde weniger Eier produziert worden als noch 2019. Bei Tomaten und Gurken rechnet der Verband damit, dass die Produktion auf den niedrigsten Stand seit 1985 fallen wird. Auch etliche Viehzüchter wollen ihren Betrieb in den kommenden zwölf Monaten verkleinern – 40 Prozent der Rinderbauern- und Bäuerinnen 36 Prozent der Schafzüchter.

Die Bauern sehen für diese Entwicklungen mehrere Gründe: Neben den durch den Ukraine-Krieg gestiegenen Kosten spielen auch durch den Brexit verursachte Handelshürden und ein verschärfter Personalmangel eine Rolle. Auch der Klimawandel macht der Branche – etwa durch Dürren – das Leben schwer.

„Die Uhr tickt“, sagte Batters und rief die britische Regierung zu entschlossenem Handeln auf. So müssten Handelshürden abgebaut, Bauern und Bäuerinnen unterstützt und Klimaschutzmaßnahmen konsequent verfolgt werden. Außerdem dürfe man sich angesichts der zunehmenden weltweiten Belastungen nicht darauf verlassen, die Lücken mit Importen zu schließen. (kvk/dpa)