CoronaStudie warnt vor steigenden Infektionszahlen – schon in einer Woche möglich

Ein Helfer verarbeitet am 2. Dezember 2020 eine Probe für einen Corona-Schnelltest in Thüringen.

Ein Helfer verarbeitet am 2. Dezember 2020 eine Probe für einen Corona-Schnelltest in Thüringen.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität Berlin (TU) erwarten einen Wiederanstieg der Infektionszahlen Ende Februar 2022.

Sind wir durch mit der Pandemie? Wohl kaum. Bei der Corona-Lage in Deutschland rechnet eine Gruppe von Berliner Modellierern mit einer Trendumkehr.

Ab Ende Februar 2022 erwarte man wegen der Omikron-Untervariante BA.2 einen erneuten Anstieg der Infektionszahlen, schreibt ein Team um Kai Nagel von der Technischen Universität Berlin (TU) in einem am Mittwoch (23. Februar 2022) veröffentlichen Bericht.

Corona: BA.2 gilt als noch besser übertragbar

BA.2 gilt als noch besser übertragbar als der bisher hauptsächlich hierzulande verbreitete Omikron-Subtyp BA.1.

Die Corona-Wissenschaftler beschreiben derzeit eine Überlagerung zweier Wellen: Unterhalb der abflachenden BA.1-Welle deute sich ein erneuter Anstieg durch den Subtyp BA.2 an. Bisher wachse der Anteil von BA.2 am Infektionsgeschehen pro Woche um etwa 85 Prozent.

Ende Februar dürfte BA.2 für die Mehrheit der Infektionen sorgen, hieß es. Höhe und Zeitpunkt des Maximums lassen sich den Forschern zufolge kaum vorhersagen: So hänge die Entwicklung von den Freizeitaktivitäten der Menschen ab und davon, wie gut man nach durchgemachter BA.1-Infektion vor BA.2 geschützt ist.

Corona: Zwei extreme Szenarien der Uni-Experten

Werden dazu verschiedene Annahmen getroffen, ergeben sich laut dem Papier grob zwei extreme Szenarien:

  1. Bei hoher Kreuzimmunität und niedrigem Niveau an Freizeitaktivitäten ergebe sich eine BA.2-Welle „mit einem Niveau von maximal den Werten der BA.1-Welle von Mitte Februar“.
  2. Im ungünstigsten Fall hingegen – niedrige Kreuzimmunität, viele Aktivitäten – könnte die kommende Welle das Niveau von Mitte Februar um das bis zu 2,5-Fache übersteigen, hieß es.

Das Team rät, die Situation auch angesichts des Verlaufs in Dänemark mit einem Wiederanstieg von Krankenhausaufnahmen genau zu beobachten, „um notfalls zeitnah entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können“.

Einer dänischen Studie vom Dienstag zufolge können Infektionen mit den beiden unterschiedlichen Omikron-Untervarianten kurz nacheinander in seltenen Fällen vorkommen. Betroffen waren meist junge Ungeimpfte, die nicht schwerer erkrankten. (mt/dpa)