Wissenschaftler Prof. Dr. Carsten Watzl klärt über ein kursierendes Missverständnis in Bezug auf die möglichen Langzeitfolgen von Corona-Impfungen auf. Späte Schäden durch eine Impfung habe es bislang noch nie gegeben – das gilt nicht nur für die Corona-Impfung.
Corona-ImpfungenForscher erklärt, warum es keine Langzeitfolgen geben kann
München. Der Immunologe Carsten Watzl hat in Bezug auf mögliche Langzeitfolgen von Impfungen von einem „Missverständnis, das sich bei vielen Menschen hartnäckig hält“ gesprochen.
„Was man bei Impfungen unter Langzeitfolgen versteht, sind Nebenwirkungen, die zwar innerhalb von wenigen Wochen nach der Impfung auftreten, die aber so selten sind, dass es manchmal Jahre braucht, bis man sie mit der Impfung in Zusammenhang gebracht hat“, sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie am Sonntag, 24. Oktober 2021, der Deutschen Presse-Agentur.
Der Stein, der diese Diskussion jetzt ins Rollen brachte: Bayern-Profi Joshua Kimmich hatte tags zuvor im TV-Sender Sky gesagt, bislang nicht gegen Covid-19 geimpft zu sein.
Späte Folgen von Corona-Impfungen sind nicht möglich – Immunreaktion abgeschlossen
Er habe „persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht“, sagte Kimmich als er mit der dem Sachverhalt konfrontiert wurde. Wissenschaftler Watzl verwies nun darauf, dass Nebenwirkungen einer Impfung immer innerhalb von wenigen Wochen nach der Impfung auftreten.
„Danach ist die Immunreaktion abgeschlossen und der Impfstoff ist aus dem Körper verschwunden. Was offensichtlich viele Menschen unter Langzeitfolgen verstehen, nämlich dass ich heute geimpft werde und nächstes Jahr eine Nebenwirkung auftritt, das gibt es nicht, hat es noch nie gegeben und wird auch bei der Covid-19 Impfung nicht auftreten“, erläuterte der Forscher.
Mehr als 100 Millionen Corona-Impfdosen in Deutschland
Der große Vorteil bei den Impfungen gegen das Coronavirus sei, „dass wir diesen Impfstoff in kurzer Zeit bei vielen Menschen angewendet haben“. In Deutschland seien es mehr als 100 Millionen Dosen, weltweit mehr als 6 Milliarden. Daher kenne man bereits mögliche seltene Nebenwirkungen wie Sinusvenenthrombosen, dabei kommt es zu einem Verschluss bestimmter Venen im Gehirn.
„Hätten wir jedes Jahr nur zehn Millionen Impfungen durchgeführt, könnte es sein, dass man diese Nebenwirkungen erst viel später erkannt hätte“, sagte Watzl und betonte: „Wenn überhaupt sind die Covid-19 Impfstoffe in Bezug auf seltene Nebenwirkungen also bereits besser erforscht als andere Impfungen.“ (dpa)