+++ EILMELDUNG +++ Trauer um Papst Franziskus Erste Berichte über Todesursache – Vatikan kündigt Stellungnahme an

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Hatte er eine Vorahnung?Die letzten Tage von Papst Franziskus – Parallelen zum Tod von Johannes Paul II.

Das Fest der Auferstehung – es scheint symbolisch, dass Papst Franziskus am Ostermontag seinem Herrn gegenübertritt. Die letzten Tage im Leben des Pontifex.

Papst Franziskus (†88) hat sich bis zum letzten Atemzug in den Dienst Gottes gestellt. Am Ostermontag (21. April 2025) starb er an den Folgen seiner schweren Lungenentzündung.

Gegen den Rat der Ärzte zeigte sich Franziskus in den letzten Tagen vor seinem Tod mehrmals in der Öffentlichkeit. Am Ostersonntag sprach er auch noch einmal den Segen Urbi et Orbi (Der Stadt und dem Erdkreis) auf dem Petersplatz. Dabei wirkte der Argentinier schon sehr geschwächt. Die letzten Tage im Leben des Papstes:

10. April 2025

Den ungewöhnlichsten Auftritt hat er eineinhalb Wochen vor Ostern. Nach einer Runde mit dem Rollstuhl durch den Vatikan lässt er sich in den Petersdom rollen - offenbar eine spontane Idee. Franziskus trägt nicht sein übliches weißes Papstgewand, sondern eine schwarze Hose, ein langärmliges T-Shirt sowie eine Art Decke oder Poncho. In der Nase hat er einen Schlauch, über den er wegen seiner Atemprobleme mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt wird.

12. April 2025

Franziskus besucht in Rom überraschend die Basilika Santa Maria Maggiore, um dort zu beten. In der Marienkirche aus dem fünften Jahrhundert, ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs von Rom, wird er auch seine letzte Ruhe finden - nicht im Petersdom, wie viele andere Päpste. Die Basilika gehörte schon zu Lebzeiten zu den Lieblingsorten von Jorge Mario Bergoglio. Hatte er eine Vorahnung, dass er schon bald hier die letzte Ruhe finden wird?

Palmsonntag, 13. April 2025

Mit dem Palmsonntag hat die für Christen und Christinnen in aller Welt wichtige Karwoche begonnen. Für rund 20.000 Gläubige auf dem Petersplatz im Vatikan beginnt sie mit einer Überraschung: Papst Franziskus (88) erscheint persönlich und wünscht den Anwesenden „Gesegneten Palmsonntag! Gesegnete Heilige Woche!“

Gründonnerstag, 17. April 2025

Wie jedes Jahr besucht Franziskus kurz vor Ostern ein Gefängnis. Er lässt sich in Rom in die Haftanstalt Regina Coeli bringen, wo er von etwa 70 Insassen mit Applaus begrüßt wird. Im Unterschied zu früheren Jahren verzichtet Franziskus allerdings darauf, in einer Geste der Demut Häftlingen die Füße zu waschen.

Karfreitag, 18. April 2025

Auch bei der Kreuzweg-Andacht an Karfreitag am Kolosseum lässt der Papst sich von hochrangigen Kardinälen vertreten. Wegen seiner angeschlagenen Gesundheit hatte er die Andacht schon im Jahr zuvor verpasst.

Karsamstag, 19. April 2025

Vor der Osternacht wird der Papst von Helfern im Rollstuhl zu einem kurzen Gebet in den Petersdom gebracht. Bei der wichtigsten Messe in der Osternacht ist er nicht dabei. Den Gottesdienst zelebriert der Italiener Giovanni Battista Re, Dekan des Kardinalskollegiums.

Ostersonntag, 20. April 2025

Vor 35.000 Menschen auf dem Petersplatz spendet Franziskus am Mittag den Segen Urbi et Orbi (Der Stadt und dem Erdkreis). Seine Stimme ist sehr schwach. Mehr als zwei Sätze bringt er nicht heraus. Seine Osterbotschaft wird von einem Geistlichen verlesen, während er im Rollstuhl still danebensitzt. Anschließend lässt er sich im offenen Papamobil über den Platz fahren. Dabei wirkt er schon sehr geschwächt.

Kurz vor seinem letzten öffentlichen Auftritt, gegen 11.30 Uhr, empfängt Franziskus in seiner Residenz den katholischen US-Vizepräsidenten JD Vance für einige Minuten zum Gespräch. Es wird der letzte Staatsgast aus dem Ausland sein.

Ostermontag, 21. April 2025

Um 7.35 Uhr stirbt Franziskus. Gut zwei Stunden später verkündet der Heilige Stuhl seinen Tod. Wegen einer Lungenentzündung hatte er im Frühjahr 38 Tage in Rom im Gemelli-Krankenhaus gelegen. Zuletzt hielt er sich wieder in seiner Residenz im Vatikan auf: im Gästehaus Santa Marta unweit des Petersdoms.

Parallelen zum Tod von Papst Johannes Paul II.

Der Tod von Papst Franziskus weist einige Parallelen zum Tod von Papst Johannes Paul II. vor 20 Jahren auf. Beide zeigten sich am wichtigsten Fest der Christenheit ein letztes Mal in der Öffentlichkeit. Das Leben seines polnischen Vorvorgängers Karol Woytila endete ebenfalls noch in der Osterwoche, sechs Tage nach dem letzten Auftritt. Er wurde 84 Jahre alt.

Bei ihren letzten Auftritten wirkten beide Pontifexe bereits sehr geschwächt. Johannes Paul II., der erst kurz zuvor nach einem Aufenthalt in der Gemelli-Klinik in Rom wieder in den Vatikan zurückgekehrt war, musste der Ostermesse fernbleiben. Erst danach wurde er von Helfern im Apostolischen Palast ans Fenster geschoben. Mit der Hand machte der sterbenskranke Papst noch das Kreuz. Als er den Segen Urbi et Orbi (Der Stadt und dem Erdkreis) sprechen wollte, versagte ihm jedoch die Stimme. (susa mit dpa)