Ganz schön zweideutigWerbeslogan von Edeka-Filiale bringt Kunden zum Schmunzeln

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Hans Wilhelm Fick machte aus seinem Nachnamen einen doppeldeutigen Slogan für seinen Supermarkt: „Der Beste Fick im Norden“. Seine Mitarbeiter tragen den Slogan auf ihrer Arbeitskleidung. Das Symbolfoto zeigt einen Mitarbeiter von Edeka beim Auffüllen eines Regals.

von Susanne Scholz  (susa)

Busdorf – Darf man mit seinem Namen im eigenen Laden offensiv werben? Na klar, werden Sie jetzt sagen. Genau das macht der Inhaber eines Edeka-Marktes in Busdorf (Schleswig-Holstein) und erntet dafür nicht nur Beifall, sondern auch pikierte Blicke und Unverständnis. Denn sein Slogan lautet: „Der Beste Fick im Norden“.

  1. Edeka-Markt hat speziellen Slogan
  2. Hans Wilhelm Fick wirbt mit seinem Namen
  3. Slogan wird kontrovers diskutiert

Meier, Müller, Schulze – ein Nachname kann Fluch und Segen zugleich sein. Er wird einem in die Wiege gelegt und begleitet viele ein Leben lang. So auch den Inhaber des Busdorfer Edeka-Marktes. Nur heißt der nicht Meier, Müller oder Schulze, sondern eben Hans Wilhelm Fick.

Edeka-Werbung: „Der Beste Fick im Norden“

Und so prangt auf der Arbeitskleidung der Mitarbeiter in großen Lettern die Aufschrift: „Der Beste Fick im Norden“.

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„Wir sind seit über 100 Jahren hier bei uns im Dorf verankert. Ich bin die vierte Generation. Man kennt uns alle mit dem Namen Fick. Das war für uns normal“, erzählt der Filialleiter im Interview mit RTL Nord.

Natürlich ist ihm klar, dass er Leute mit seinem Nachnamen zum Schmunzeln bringt. Doch Mitarbeiter mit dem Slogan auftreten zu lassen, das geht einigen doch zu weit. In den sozialen Netzwerken wird heftig darüber diskutiert.

Hier einige Auszüge:

  1. Zuerst dachte ich, wow, die trauen sich was. Aber dann dachte ich, hoffentlich ist das Tragen des Slogans freiwillig? Weiß nicht, wie gut ich mich als Mitarbeiterin fühlen würde, wenn mein Chef käme und meinte, ich müsse jetzt den ganzen Tag so betitelt rumlaufen.
  2. Möchte gar nicht wissen wie oft am Tag die Mitarbeiter gefragt werden, ob man mal ein Foto machen darf!
  3. Die Arbeitskleidung muss neu sein... Vor Corona hab ich die da noch nicht gesehen.
  4. Ich würde die nicht tragen wollen...
  5. Edeka Fick ist ja ok. Aber der Pulli

„Der Beste Fick im Norden“: Was denken die Mitarbeiter darüber?

Laufen die Angestellten wirklich freiwillig mit so einem Spruch auf dem T-Shirt herum? Dazu sagt Fick: „Die haben alle gleich mitgemacht, waren offen, waren total zufrieden damit und fanden das alle positiv, weil meine Mitarbeiter alle hier aus der Region kommen. Die kennen das ja schon. [...] Es darf jeder das lesen, was er gerne möchte daraus.“

Fick hat sich entschieden, offensiv mit seinem zweideutigen Namen umzugehen. Das ist ihm gelungen. Denn nun ist sein Edeka-Markt auch außerhalb von Busdorf in aller Munde.

Nomen est omen? Fick wirbt mit doppeldeutigem Namen

Fick will sich und seinen Namen nicht verstecken und wirbt daher bewusst mit dem doppeldeutigen Slogan für seinen Supermarkt: „Ich würde sagen, wenn man einen ersten Scherz darüber macht, dann ist man einfach nicht mehr angreifbar. [...] Viele haben das ja früher ausgenutzt, um einen zu ärgern und wenn man da den ersten Scherz mit macht, dann wissen die gleich Bescheid: Alles klar, der kennt sich damit aus. Der weiß Bescheid. Der lacht darüber. Der findet das lustig“, erklärt der Busdorfer mit einem Lachen in der Stimme bei RTL. (susa)