„Wollen andere erheblich verletzen“Warnung vor mieser Masche in Zügen – Gäste müssen auf Kleinigkeit achten

Ein Zugbegleiter geht während einer Fahrt von Hamburg nach Berlin durch einen Flixtrain und kontrolliert die Fahrscheine.

Ein Zugbegleiter geht in unserem Symbolbild während einer Fahrt von Hamburg nach Berlin durch einen Flixtrain und kontrolliert die Fahrscheine. Unbekannte haben die Zugsteckdosen manipuliert, zwei Personen erlitten dabei einen heftigen Stromschlag.

Gleich zwei Fahrgäste wurden am Wochenende verletzt, als sie in einem Flixtrain unterwegs waren. Die Bundespolizei sucht nach dem oder den Unbekannten – und warnt die Menschen, die auf der Strecke unterwegs sind.

von Martin Gätke  (mg)

Wer aktuell in den Zügen von Flixtrain unterwegs ist, sollte besser ganz genau hinschauen – vor allen Dingen auf die Steckdose im Zug.

Am vergangenen Sonntag (27. August 2023) wurden gleich zwei Fahrgäste Opfer einer miesen Masche, die derzeit grassiert.

Wie die Bundespolizei mitteilt, erlitt zunächst ein weiblicher Fahrgast (47) gegen 12.10 Uhr einen heftigen Stromschlag durch eine Steckdose. Die wurde zuvor manipuliert. Die Frau war im Flixtrain 1358 unterwegs, auf der Strecke von Berlin nach Hamburg, als sie mit einer Hand nach der Steckdose an ihrem Sitzplatz tastete und einen schmerzhaften Stromschlag bekam sowie Herzrasen. In Hamburg angekommen, ging sie in ein Krankenhaus, blieb dort zur Beobachtung bis zum Abend.

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Einige Stunden später dann ein ähnlicher Fall: Ein 19-Jähriger saß am selben Tag im Flixtrain 1807 auf der Fahrt von Hamburg nach Stuttgart. Als er gegen 17 Uhr das Ladekabel seines Handys in der unter dem Sitz angebrachten Steckdose einstecken wollte, erhielt auch er einen schmerzhaften Stromschlag. Er informierte umgehend den Zugbegleiter, die Stromkreise in allen Waggons wurden anschließend ausgeschaltet.

Bundespolizei warnt: Darauf sollten Fahrgäste bei Steckdosen achtne

Der Zug hielt dann außerplanmäßig im Bahnhof Celle, mehrere Streifenwagen der Polizei und der Bundespolizei eilten zum Bahnhof. Zur Sicherheit mussten rund 800 Fahrgäste aussteigen. Die Steckdosen wurden allesamt kontrolliert, keine weiteren Manipulationen festgestellt. Der 19-Jährige wurde in einem Rettungswagen untersucht, konnte aber seine Fahrt fortsetzten.

Nun ermittelt die Bundespolizei wegen gefährlicher Körperverletzung. Aktuell sind keine weiteren Fälle mit manipulierten Steckdosen bekannt, die auf diese Weise verursacht wurden. „Nach ersten Ermittlungen könnten der oder die Täter in der Absicht gehandelt haben, unbekannte Personen erheblich zu verletzen“, heißt es seitens der Polizei.

Der dringende Hinweis: „Fahrgäste sollten grundsätzlich darauf achten, ob Fremdkörper in Steckdosen erkennbar sind und beim Verdacht umgehend das Zugpersonal informieren.“