Freibad-SchubserBademeister tritt Jungen vom Sprungturm – jetzt ist er seinen Job los

Ein Badegast springt ins Wasser.

Ein Bademeister in Österreich hat einen Jungen vom Zehn-Meter-Turm getreten. Das Symbolfoto wurde am 5. August 2023 in einem Schwimmbad aufgenommen.

In einem Freibad hat ein Bademeister einen Jungen vom Zehn-Meter-Turm getreten und damit für mächtig Wirbel gesorgt. Nun sind die Konsequenzen bekannt geworden.

von Gianluca Reucher  (gr)

Das hat geplatscht! Wer im Schwimmbad schon einmal vom Zehn-Meter-Turm gesprungen ist, kennt das Gefühl nur zu gut: die Aufregung, die Überwindung und schließlich der freie Fall ins Wasser innerhalb von Sekundenbruchteilen. Doch wie muss sich das anfühlen, wenn dieser Sturz unfreiwillig passiert?

So wohl geschehen in einem Freibad der Stadt Steyr in Österreich. Ein junger Badegast hatte dort mit dem Sprung vom Zehn-Meter-Turm offenbar gewaltig zu kämpfen, klammerte sich sichtbar am Geländer fest. Kurz darauf kam es dann doch zum Abflug – allerdings nur mit rabiater Mithilfe vom Bademeister. Der bademeister hat inzwischen die Folgen seiner tat zu spüren bekommen. Doch was genau war passiert?

Österreich: Grober Bademeister befördert Jungen vom Zehn-Meter-Brett

Bei der Aufarbeitung des Vorfalls am 13. August 2023 hatte der Bademeister noch zu Protokoll gegeben, er habe den jungen Badegast „nur“ vom Turm geschubst. Ein Video in den sozialen Medien stellt die Szene jedoch völlig anders dar und erinnert an einen berühmten Film-Klassiker.

So dürfte manch einer bei Betrachtung der Bilder an den Film „300“ denken, in dem König Leonidas den legendären Ausruf „Das ist Sparta!“ brüllt, ehe er seinen Gegenüber per Tritt in einen Brunnenschacht befördert. Das Video, welches am 21. August 2023 auf Facebook gepostet wurde, ist wohl nicht ganz so dramatisch, bietet aber ein ähnliches Schauspiel.

Schaue dir hier das Freibad-Video auf Facebook an:

So ist in dem kurzen Clip zu sehen, wie der sich am Geländer des Zehn-Meter-Turms festklammernde Junge mit einem Fuß im Rücken hinunterbefördert wird. Ein kräftiger Stoß des Bademeisters, der nun für reichlich Diskussionen sorgt.

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Denn diese Vorgehensweise dürfte so nicht gerade im Bademeister-Lehrbuch stehen und kann bei einem derart unkontrollierten Abgang aus so einer Höhe auch noch zu ernsthaften Verletzungen führen. Wenig verwunderlich also, dass die Behörden den Vorfall nun untersuchen, den der Stadtbad-Mitarbeiter zu allem Überfluss noch verharmlosend protokolliert hatte.

Der Bademeister gab weiter an, dass der Zehn-Meter-Turm abgesperrt werden sollte, der Junge sich aber geweigert habe, den Turm zu verlassen. Wie sich der Vorfall wirklich zugetragen hat, geht aus dem lediglich drei Sekunden langen Facebook-Clip nicht hervor und ist nun Teil der Untersuchungen.

Bademeister verliert nach Vorfall seinen Job

Die Stadtverwaltung ließ den Stadtbad-Mitarbeiter zunächst mit einer Verwarnung davonkommen, ruderte nach Auftauchen des Videos gegenüber der österreichischen Tageszeitung „Krone“ allerdings zurück: „Wir haben das Video nun auch gesehen. Wie es mit dem Bademeister weitergeht, wird in den nächsten Tagen entschieden“, sagte ein Sprecher der Stadt Steyr kürzlich.

Doch nun ist eine Entscheidung gefallen: „Der Bademeister wird nicht mehr für das Steyrer Stadtbad arbeiten. Das Dienstverhältnis sei einvernehmlich aufgelöst worden, teilte die Stadt am Mittwoch (30. August) mit“, das berichtete jetzt die TZ.

Der Bademeister wurde vorerst von seiner Arbeit im Schwimmbad freigestellt und habe sich laut der Zeitung entschuldigt. „Wir gehen auch davon aus, dass das nicht mehr geschehen wird“, meinte der Stadtsprecher weiter. Der junge Mann habe sich unterdessen bislang weder beim Stadtbad noch bei der Polizei gemeldet. Die Aufarbeitung des Falls dürfte demnach noch eine Weile andauern. (gr)