Die Berliner Innensenatorin spricht im Landesparlament über den in Mannheim getöteten Polizisten. Aus der Grünen-Fraktion kommt ein Zwischenruf. Deutliche Kritik daran gibt es von den Grünen selbst.
Gedenken an getöteten Polizisten Rouven L. (†29)Lacher und Zwischenruf bei Rede sorgen für Eklat

Copyright: dpa
Polizistinnen und Polizisten gedenken in Berlin am Ende eines Schweigemarschs der „Blaulichtfamilie“ dem durch einen Messerangriff in Mannheim zu Tode gekommenen Polizisten.
Die Grünen-Abgeordnete Tuba Bozkurt hat sich nach Kritik auch aus der eigenen Partei für einen Zwischenruf während eines Redebeitrags zu dem in Mannheim getöteten Polizisten im Berliner Abgeordnetenhaus entschuldigt.
„Er war pietätlos und unanständig und ich bereue ihn zutiefst“, teilte sie am Donnerstagabend auf der Plattform X mit. „Die Angehörigen, Freund:innen und Kolleg:innen von Rouven L., die ich damit verletzt habe, bitte ich aufrichtig um Entschuldigung.“ Zuerst hatte der „Tagesspiegel“ darüber berichtet.
Gedenken an getöteten Polizisten: „Ich würde darüber nicht lachen“
In der Fragestunde bei der Plenarsitzung im Abgeordnetenhaus hatte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) über den Polizisten Rouven Laur zu sprechen begonnen. Er war am Freitag vergangener Woche bei einer islamkritischen Kundgebung von einem Angreifer mit einem Messer so schwer verletzt worden, dass er später im Krankenhaus starb.
Die SPD-Politikerin sagte: „Der schreckliche Tod von Mannheim zeigt uns natürlich ...“ Dann gab es einen Zwischenruf „Mannheim ist tot?“ und daraufhin Lachen. Spranger antwortete: „Ich würde darüber nicht lachen.“

Copyright: dpa
Tuba Bozkurt (Bündnis 90/Die Grünen, hier im März bei der Plenarsitzung des Berliner Abgeordnetenhauses)
„Dieser Zwischenruf war falsch. Wir werden dies in der Fraktion aufarbeiten. So etwas wird sich nicht wiederholen“, teilte die Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus am Donnerstag auf X mit.
Die uneingeschränkte Anteilnahme der Fraktion gelte dem getöteten Polizisten, seiner Familie und seinen Kolleginnen und Kollegen.
Grünen-Bundesvorsitzender Omnid Nouripour reagierte ebenfalls auf X: „Richtig, dass ihr das aufarbeitet. Ein solches Verhalten ist unanständig. Ich entschuldige mich im Namen meiner Partei bei den Angehörigen von Rouven L. dafür. Wenn die Familie eines Mordopfers am Grabe steht, gibt es nichts zu lachen.“ (dpa/mg)