Hurrikan „Milton“Bitte Kotztüten bereithalten: Flugzeug fliegt direkt in das Auge des Monsters

Es ist einer der wohl gefährlichsten Jobs für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: Sogenannte „Hurricane-Hunter“ fliegen direkt in die tropischen Wirbelstürme, um wichtige Daten zu sammeln. Das haben sie auch diesmal gemacht, als „Milton“ wütete – ein wilder Ritt, wie oben im Video zu sehen ist.

von Martin Gätke  (mg)

Dieser Job ist definitiv nichts für schwache Nerven: Normalerweise stellt man sich landläufig Forscherinnen und Forscher an Schreibtischen oder in Laboren vor, wo sie in Ruhe experimentieren. Doch diese Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler riskieren ihr Leben, um viele andere Leben zu retten.

„Hurricane-Hunter“, also Hurrikanjäger, fliegen mit einem speziell umgebauten Flugzeug direkt hinein in die extremen Wirbelstürme und trotzen dabei Windgeschwindigkeiten von 240 km/h. Wie extrem der Flug ins Auge des Monsters ist, siehst du oben im Video.

„Es ist, als würde man mit der Achterbahn durch die Autowaschanlage fahren“

Die mutige Crew muss direkt in eine der zerstörerischsten Naturgewalten hineinfliegen, um wichtige Daten zu sammeln. Hurrikane entstehen über dem offenen Ozean und während Satelliten ihre Bewegung aus dem All verfolgen können, müssen die Forschenden die Stürme direkt untersuchen, um möglichst genaue Informationen über sie zu erhalten. Das tun sie für die „National Oceanic and Atmospheric Administration“, kurz NOAA: Das ist die Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten.

„Es ist, als würde man mit einer Achterbahn durch eine Autowaschanlage fahren, weil man aus den Fenstern nichts sehen kann“, so beschreiben es die Forschenden selbst. Im Flugzeug wird es dabei mitten am Tag dunkel, so stark regnet und stürmt es.

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Die Flugzeuge haben Hightech-Ausrüstung an Bord, um ihre wichtige Aufgabe zu erfüllen – Radar und Sonden. Die Daten sollen dabei helfen, herauszufinden, wann und wo der Hurrikane auf Land trifft.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler setzen auch spezielle Sonden ein, die mit Fallschirmen durch den Hurrikan zur Meeresoberfläche herabschweben und Daten über Druck, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Wind zurücksenden.

Die Einsätze dauern zwischen acht und neun Stunden – und es braucht jede Menge Mut und Nerven, um diese Zeit an Bord zu überstehen. Doch der Mut hilft dabei, viele Leben zu retten.