Die Brücke, die das russische Festland mit der besetzten Halbinsel Krym verbindet, steht in Flammen. Das zeigen mehrere Videos am Samstagmorgen (8. Oktober). Es habe mehrere Explosionen gegeben.
KrymSchwere Explosionen: Brücken in Flammen, Leichen gefunden – Verkehr rollt wieder
Bei der schweren Explosion auf der Brücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krym sind nach russischen Angaben mindestens drei Menschen gestorben. Das nationale Ermittlungskomitee teilte am Samstag (8. Oktober 2022) mit, dass die Leichen aus dem Wasser gezogen worden seien.
Es handele sich um vorläufige Angaben, hieß es. Die Menschen sollen in Fahrzeugen gesessen haben, als am Morgen auf der Autostrecke der Krym-Brücke ein vom Festland kommender Lastwagen explodiert sei.
Russland: Mehrere Explosionen auf besetzter Halbinsel Krym
Durch die Explosion seien sieben mit Treibstoff gefüllte Kesselwagen eines Güterzugs in Brand gesetzt worden. Dadurch wiederum seien Teile der Fahrbahn eingestürzt, hieß es. Die Behörde erklärte nicht, wie ein einzelner Lastwagen Schäden eines solchen Ausmaßes angerichtet haben könnte.
Nach Angaben der russischen Behörden ist eine Autobombe explodiert, die einen Großbrand auslöste. Wie das nationale Anti-Terror-Komitee mitteilte, explodierte um 6.07 Uhr Ortszeit ein Auto auf der Straßenlinie der Brücke. Dadurch seien sieben Tanks eines Güterzuges auf dem Weg zur Halbinsel Krym in Brand geraten. Die Brücke dient insbesondere zum Transport militärischer Ausrüstung für die russischen Streitkräfte in der Ukraine.
Geprüft werde eine Fährverbindung, teilte die Regierung in Simferopol mit. Es gab demnach ersten Erkenntnissen zufolge keine Verletzten oder Toten. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar kam es mehrfach zu Explosionen auf der Krym mit schweren Schäden, darunter auf Militärstützpunkten.
Krym: Brücke zu Halbinsel in Flammen
Es gab auch in der Hauptstadt Kyjiw immer wieder Drohungen, die von Kremlchef Wladimir Putin eingeweihte Brücke zwischen der Halbinsel und dem russischen Festland unter Beschuss zu nehmen. Zuletzt kam es in der Region Kertsch, die auf der Krym direkt an die Brücke grenzt, immer wieder zu Zwischenfällen mit Drohnen, die explodierten.Ein Video der Flammen sehen Sie hier:
Explodierter Lkw auf Krym-Brücke: LKW-Besitzer identifiziert
Der Besitzer des Lastwagens ist nach russischen Angaben inzwischen identifiziert worden. Es handele sich um einen Einwohner der südlichen russischen Region Krasnodar, erklärten russische Ermittler am Samstag ohne den Namen des Mannes zu nennen. Demnach wurden an seinem Wohnsitz Ermittlungen eingeleitet, die dokumentierte Fahrtroute des Lastwagens werde überprüft.
Der Verkehr ist nach Behördenangaben derweil wieder angelaufen. Die Brücke sei ab sofort „offen für Autos und Busse“, teilte der Verwaltungschef der von Russland annektierten Halbinsel Krym, Sergej Aksjonow, im Online-Dienst Telegram mit.
Russland hatte eindringlich davor gewarnt, die Brücke - ein zentrales strategisches Bauwerk - unter Beschuss zu nehmen und für den Fall auch damit gedroht, Kommandozentralen in der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw ins Visier zu nehmen.
Die ukrainische Führung hatte mehrfach auch schwere Waffen aus dem Westen gefordert, mit großen Reichweiten. Damit sollte dann auch die Brücke zerstört werden, wie es in Kyjiw hieß. (afp/dpa)