„Schreckliche Angst“Schwangere Touristin auf Malta in Lebensgefahr – Grund sorgt für Fassungslosigkeit

Das Foto, aufgenommen am 30.09.2018, zeigt ein Schiff der maltesischen Marine, das 58 Migrantinnen und Migranten in den Hafen von Valletta bringt.

Das Foto, aufgenommen am 30.09.2018, zeigt ein Schiff der maltesischen Marine, das 58 Migrantinnen und Migranten in den Hafen von Valletta bringt. Es steht nicht in Zusammenhang mit untenstehender Berichterstattung über eine US-Touristin.

Auf Malta muss eine Frau aktuell um ihr Leben fürchten. Sie trägt einen Fötus ohne Überlebenschancen in sich. Doch aufgrund der gesetzlichen Lage in dem EU-Land darf das Kind nicht abgetrieben werden.

Dieser Fall führt weltweit zu großem Unverständnis und Fassungslosigkeit. Auf Malta muss eine Touristin aus den USA um ihr Leben fürchten, weil Gesetze in dem Land es verbieten, den Fötus in ihrem Bauch abzutreiben.

Die US-Touristin hatte im Urlaub schwerwiegende Komplikationen in der Schwangerschaft. Die Folge: Ihr Kind wird nicht überleben. Doch das strenge Abtreibungsverbot in Malta hält die Ärztinnen und Ärzte davon ab, zu handeln.

Andrea Prudente und ihr Partner Jay Weeldreyer waren im Urlaub auf der Mittelmeerinsel, als sie in der 16. Schwangerschaftswoche wegen starker Blutungen ins Krankenhaus musste, wie Weeldreyer der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch (22. Juni) berichtete.

Dort stellten die Ärztinnen und Ärzte fest, dass sich Prudentes Plazenta teilweise von der Gebärmutter gelöst hatte. Kurz darauf sei ihre Fruchtblase geplatzt, und ein Ultraschall habe ergeben, „dass das Baby nicht überleben wird“, sagte Weeldreyer. Da das Herz des Babys aber weiterhin schlug, durften die Ärztinnen und Ärzte laut Gesetz keine Abtreibung vornehmen.

Malta: Frau schwebt in Lebensgefahr, weil sie keine Abtreibung bekommt

„Sie warten darauf, dass der Herzschlag aufhört, dass Andrea eine Fehlgeburt hat oder eine lebensbedrohliche Infektion bekommt“, sagte Weeldreyer. Erst dann dürften die Mediziner eingreifen. Der US-Tourist befürchtet jedoch, dass seine Partnerin etwa eine Sepsis nicht überleben würde. Die Ärzte spielten mit dem Leben seiner Partnerin, sagte er. „Sie hat schreckliche Angst.“

Die Versicherung des Paares versuchte, die beiden in ein Land mit liberaleren Abtreibungsgesetzen auszufliegen. Wegen des Risikos einer Fehlgeburt und möglicher Komplikationen sei jedoch niemand bereit, sie mitzunehmen, sagte Weeldreyer.

Die Organisation Doctors for Choice bestätigte den Fall. Der Fötus habe „keine Überlebenschance“, sagte die Ärztin Natalie Psaila der Nachrichtenagentur AFP. Für die Mutter sei die Situation jedoch „sehr gefährlich“.

Das überwiegend katholische Malta ist das einzige Land der EU, das Abtreibungen vollständig verbietet, selbst wenn der Fötus keine Überlebenschance hat. (dpa)