Mit „Papi, hast du ein Baby im Bauch?“ möchte der Autor Marcel Kahl für mehr Toleranz sorgen. Sein Buch behandelt ein Tabu-Thema.
„Papi, hast du ein Baby im Bauch?“Erstes Kinderbuch über Leihmutterschaft: Regenbogenvater setzt Zeichen
Familien können ganz verschieden aussehen: Neben Vater, Mutter und Kind oder zusammengewürfelt als Patchwork-Familie gibt es auch Regenbogenfamilien. Es sind solche, bei denen die Kinder zwei Mütter oder zwei Väter haben.
Erst seit Oktober 2017 steht es gleichgeschlechtlichen Paaren in Deutschland zu, eine Regenbogenfamilie durch Adoption oder mittels künstlicher Samenübertragung zu gründen. In Deutschland ist Leihmutterschaft jedoch verboten, weshalb viele Paare eine Leihmutter im Ausland beauftragen.
Erstes deutschsprachiges Buch über Leihmutterschaft erschienen
Regenbogenfamilien sind inzwischen zwar in der Gesellschaft angekommen und es wird viel über Toleranz gesprochen, doch in der Umsetzung läge man weit zurück, so Marcel Kahl, der Autor des Buches „Papi, hast du ein Baby im Bauch?“.
Der Familienvater möchte mit seinem Kinderbuch, das erstmals im deutschsprachigen Raum das Thema Leihmutterschaft behandelt, mehr Bewusstsein schaffen: „Wir möchten für unsere Kinder eine offene Gesellschaft und sind daher ganz bewusst sichtbar. Und wir wollen Mut machen. Auch wir sind Familie“, schildert Kahl in einer Mitteilung an EXPRESS.de.
Hier siehst du das Cover des Buches:
Marcel Kahl lebt mit seinem Ehemann und seinen Zwillingssöhnen in Nordhessen bei Kassel. Die Geschichte in seinem Buch hat er sich nicht ausgedacht: Es ist die seiner eigenen Familie. Das schwule Paar entschied sich vor mehr als zehn Jahren dazu, Kinder zu bekommen.
Sein Buch soll anderen Paaren und Regenbogenfamilien Mut machen: „Oft denke ich, dass ich damals froh gewesen wäre, wenn es Bücher ‚dieser Art‘ gegeben hätte. Wo ich mich wiedergefunden und verstanden hätte, dass es gut so ist, wie ich bin“, so Marcel Kahl.
Inzwischen ist Kahl mit seinem Buch auf Lesungen in Kitas und Schulen, Familienzentren und Büchereien unterwegs. Für ihn ist das erst der Anfang: „Ich wünsche mir, dass wir alle verstehen, dass unsere Welt bunt ist und wir sie so nehmen dürfen, wie sie ist.“