Wegen eines medizinischen Problems wurde der Flug des deutschen Astronauten Matthias Maurer zur ISS erneut abgesagt. Er kann frühestens am kommenden Wochenende losgehen.
Medizinisches ProblemStart von Maurer zur ISS erneut verschoben
Cape Canaveral. Matthias Maurer muss sich weiterhin in Geduld üben. Der Flug des deutschen Astronauten zur ISS ist abgesagt worden – erneut. Grund sind diesmal nicht die Wetterbedingungen, sondern die Erkrankung eines Crew-Mitglieds.
„Das Problem ist kein medizinischer Notfall und hat nichts mit Covid-19 zu tun“, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa am Montag (1. November, Ortszeit) mit. Um welches Crew-Mitglied und was für ein medizinisches Problem es sich genau handelt, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Ein neuer Startversuch sei nun frühestens am Samstag um 23.36 Uhr Ortszeit (04.36 Uhr am Sonntag MEZ) möglich.
Die Gesundheit der Crew-Mitglieder werde weiter beobachtet, hieß es von der Nasa. „Unsere Behörde unternimmt alle Anstrengungen, um die Crew vor ihrem Start ins Weltall mit einem Gesundheits-Stabilisierungsprogramm zu schützen. Die Astronauten der Crew-3 werden in Quarantäne im Kennedy Space Center der Nasa in Florida bleiben, während sie sich weiter auf den Start vorbereiten.“
Flug zur ISS: Maurer erste Deutscher seit drei Jahren im All
Der Start war eigentlich bereits für vergangenen Sonntag geplant gewesen und hatte wegen schlechten Wetters auf Mittwoch verschoben werden müssen. Mit Maurer soll erstmals seit drei Jahren wieder ein deutscher Astronaut ins All fliegen. Gemeinsam mit den Nasa-Kollegen Thomas Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron soll der 51-jährige Saarländer vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida aus zur Raumstation ISS starten. Transportiert werden sollen die vier Astronauten von einem „Crew Dragon“ der privaten Raumfahrtfirma SpaceX von Elon Musk. Kapsel und Rakete seien „weiter in gutem Zustand“, teilte die Nasa mit.
Maurer wäre mit dem Flug der zwölfte Deutsche im All, der vierte auf der ISS und der erste, der mit einem „Crew Dragon“ dorthin geflogen ist. Auf der ISS soll der Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) in rund 400 Kilometern Höhe etwa sechs Monate lang zahlreiche Experimente durchführen und wohl auch einen Außeneinsatz absolvieren. Zuletzt war 2018 mit Alexander Gerst ein deutscher Esa-Astronaut im All gewesen. (dpa)