Nord Stream 1 und 2Sabotage als Ursache für Lecks? Jetzt kündigt Moskau Reaktionen an

Ein Schild weist auf die Gaspipeline Nord Stream hin. Das Foto wurde im November 2011 aufgenommen.

Ein Schild weist auf die Gaspipeline Nord Stream hin. Das Foto wurde im November 2011 aufgenommen.

Nachdem Lecks in den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 entdeckt wurden, gehen Expertinnen und Experten von einer nicht-natürlichen Ursache aus. Der Kreml in Moskau hat nun Reaktionen angekündigt.

Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat nach eigenen Angaben wegen der mutmaßlichen Sabotage an den Pipelines Nord Stream 1 und 2 ein Verfahren wegen internationalen Terrorismus eingeleitet.

„Nicht später als am 26.09.2022 wurden im Bereich der Insel Bornholm vorsätzliche Handlungen zur Beschädigung der auf dem Ostseeboden verlegten Gasleitungen Nord Stream 1 und Nord Stream 2 verübt“, teilte die russische Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch auf ihrem Telegram-Kanal mit.

Nord Stream 1 und 2: Moskau kündigt Reaktion an

Moskau begründete den Schritt damit, dass mit der Beschädigung der Pipelines „Russland erheblicher wirtschaftlicher Schaden zugefügt“ worden sei.

Gazprom hat bis Ende August durch die Pipeline Nord Stream 1 Gas nach Europa gepumpt, diese Lieferungen dann aber unter Verweis auf technische Probleme, die sich wegen Sanktionen angeblich nicht lösen ließen, eingestellt. Die Bundesregierung nannte die Begründung vorgeschoben und vermutete politische Beweggründe hinter dem Lieferstopp.

Nord Stream 2 war ebenfalls mit russischem Gas befüllt. Moskau hat die Pipeline in den vergangenen Monaten immer wieder als möglichen Ersatz für Nord Stream 1 angeboten, allerdings wurde die Leitung von Deutschland nicht zertifiziert. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gilt eine Inbetriebnahme als ausgeschlossen. (dpa)