Seit seiner Kindheit sucht ein Forstwirt aus Sachsen an den Stränden nach Kostbarkeiten: Mal sind es Fossilien, mal besondere Steine. Doch was er nun an einem Strand auf der Insel Rügen entdeckte, ist eine Sensation.
„Wertvollster Fund überhaupt“Urlauber (27) traut seinen Augen nicht – sensationelle Entdeckung am Strand
Was für eine Entdeckung!
Die einen suchen Bernsteine in ihrem Urlaub, die anderen schöne Steine und Muscheln. Carlo Bast (27) ist das seit seiner Kindheit ambitionierter, zieht mit Geologen-Hammer, Papier und Aufbewahrungsdosen los, um Fossilien zu suchen. Das ist sein großes Hobby.
Ostsee-Urlauber macht sensationellen Fund am Strand
Doch nun hat er den „wertvollsten Fund überhaupt“ gemacht, wie er auf Facebook erklärt. Ein Strandfund von der Kreideküste Rügen. „Das ist nichts, was man einfach so findet und schon gar nicht am Strand.“
Der Urlauber aus Mittweida (Sachsen) hat in einer Facebook-Gruppe seine Entdeckung geteilt. „Es handelt sich um Goldschmuck aus dem 1. oder 2. Jahrhundert n.Chr, ein sogenannter Berlock“, erklärt er.
Hier seinen Fund ansehen.
„Entdeckt wurden diese bisher als Grabbeigaben von vermutlich wohlhabenden Frauen eines germanischen Stammes. Vollständige Exemplare gibt es nicht oft, für diesen Fundort ist das Schmuckstück, trotz erkennbarer Schäden, in einem sehr guten Zustand.“
Ein Fund, der auch Historikerinnen und Historiker sowie die Presse auf den Plan ruft. „Mit dem Fuß hatte ich die Steine am Boden ein wenig zur Seite geschoben. Plötzlich schimmerte etwas Goldenes zwischen den Steinen hervor“, berichtet Bast dem „Nordkurier“.
Er hob den Fund auf, da hatte er plötzlich den goldenen Anhänger in der Hand. „Zuerst dachte ich, dass es Schmuck wäre, den jemand dort kürzlich verloren hatte oder dass es etwas ist, um eine Tischdecke zu beschweren.“
Ostsee: Fund von „herausragender landesgeschichtlicher Bedeutung“
Nach einiger Recherche aber fand der Landwirt heraus, was er wirklich in der Hand hält: einen Berlock, ein historisches Schmuckstück. Er wandte sich an das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern, schickte Bilder an einen Mitarbeiter.
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„Die Funde sollte man melden. Auch wenn man sich nicht sicher ist. Es folgt dann die Aufnahme des Funds. Je nachdem, was es ist, kann es sein, dass man seine Entdeckung abgeben muss.“
Das Amt bestätigt den Fund von „herausragender landesgeschichtlicher Bedeutung“. Das Schmuckstück stelle „ein Musterbeispiel für die Kunstfertigkeit von Metallhandwerkern in der frühen römischen Kaiserzeit (1./2 Jhd. n. Chr.)“ dar.
Bast übergab seine sensationelle Entdeckung dem Amt, nun hofft er, dass es vielleicht bald in einem Museum zu sehen sein wird. „Natürlich würde ich mich auch sehr darüber freuen, wenn es irgendwann wieder bei mir wäre. Aber darauf habe ich keine Hoffnungen. Es ist und bleibt ein großartiger Fund. Allein das ist Lohn genug.“