Papst Franziskus in KlinikBeunruhigende Nachrichten aus dem Vatikan: „komplexes Krankheitsbild“

Glaübige in aller Welt sorgen sich um Papst Franziskus. Der Vatikan hat nun Details zum Gesundheitszustand des Pontifex mitgeteilt.

Die Sorgen um Papst Franziskus (88) werden größer. Das Oberhaupt der katholischen Kirche befindet seit Tagen in der Gemelli-Klinik in Rom.

Jetzt hat der Vatikan Details der Erkrankung öffentlich gemacht. Demnach leidet der 88-jährige Pontifex an einem „komplexen“ Krankheitsbild.

Papst Franziskus muss weiter in der Klinik bleiben

Papst Franziskus war am Freitag (14. Februar 2025) mit einer Bronchitis ins Krankenhaus eingeliefert worden. Untersuchungen hätten nun eine „polymikrobielle Infektion der Atemwege“ nachgewiesen, die zu einer erneuten Änderung der Therapie geführt habe, erklärte der Vatikan am Montag (17. Februar). Der 88-Jährige, Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken, müsse weiterhin in der Klinik bleiben, hieß es weiter.

Wenige Stunden zuvor hatte es noch geheißen, es bestünde kein Grund zur Panik. Der Papst sei lediglich aufgrund eines übervollen Terminkalenders gesundheitlich geschwächt, teilte eine Quelle aus seinem Umfeld der Nachrichtenagentur AFP mit.

Sein Pressesprecher Matteo Bruni erklärte, der Papst habe eine ruhige Nacht verbracht, gefrühstückt und dann, wie gewohnt, Zeitung gelesen.

Wann er seine Amtsgeschäfte wieder wie gewohnt aufnehmen kann, ist fraglich. Am Sonntag hatte Franziskus erstmals in seinem Pontifikat auf das traditionelle Angelus-Gebet vom Fenster des Vatikans verzichten müssen. Bei einem Krankenhaus-Aufenthalt im Juli 2021 hatte er das Gebet kurzerhand nicht im Vatikan, sondern von einem Balkon der Klinik gesprochen. Dafür war er diesmal offenbar zu schwach. Ärzte hatten ihm „absolute Ruhe“ verordnet.

Papst leidet an polymikrobieller Infektion – was ist das?

Der Pontifex, dem als junger Mann ein Teil seiner Lunge entfernt werden musste, leidet bereits seit mehr als einer Woche an Atembeschwerden. Mehrfach mussten Reden in seinem Namen verlesen werden.

Bei einer polymikrobielle Infektion handelt es sich um eine Infektion mit mehreren unterschiedlichen Erregern, bei denen es sich um Bakterien oder auch Pilze handeln kann. Dabei können sich verschiedene Krankheitserreger in Nase, Rachen oder Lunge etablieren, die schwer zu behandeln sind. Wenn eine akute Bronchitis länger dauert, tritt häufig eine Krankheitsveränderung ein, weil eine Infektion durch Bakterien hinzukommt. Das nennt man „Superinfektion“.

Der Facharzt für Lungen- und Bronchialheilkunde, Jens Becker, sagte zu der vom Vatikan verbreiteten Diagnose: „Das ist ein schwammiger Begriff. Das kann von einer oberflächigen Bronchitis bis zu einer schweren Lungeninfektion alles sein.“ Zum Schweregrad lasse sich damit überhaupt nichts sagen, so der Mediziner aus Lübeck. Möglich sei zum Beispiel eine Bronchitis, die sich durch weitere Keime kompliziert habe. Auf jeden Fall sei der Papst „von mehreren Keimen erwischt worden“.

Heilige Stuhl bemüht, keine Sorgen aufkommen zu lassen

Der Heilige Stuhl ist sichtlich bemüht, keine Sorgen aufkommen zu lassen - weshalb jetzt auch bei Bulletins Vorsicht geboten ist. In früheren Mitteilungen hatte es beispielsweise geheißen, einige Werte hätten sich verbessert, die Befunde seien „unauffällig“. Allerdings war in einem früheren Winter auch schon einmal stets nur von Bronchitis die Rede. Später plauderte Franziskus dann aus, dass er eine schwere Lungenentzündung hatte.

Mit zunehmendem Alter machen dem Pontifex in den Wintermonaten die Atemwege schwer zu schaffen. Jetzt ziehen sich die Probleme schon seit der Zeit vor Weihnachten hin. Um die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern, wird Franziskus mit Cortison behandelt - was das Immunsystem gerade in einem so hohen Alter schwächen könnte. Die Ärzte hatten ihm auch schon länger empfohlen, ins Krankenhaus zu gehen.

Trotz des Aufenthalts in der Klinik läuft der Betrieb im Vatikan weiter. Der Heilige Stuhl gab auch bekannt, dass Franziskus neue Bischöfe ernannt hat. (afp/dpa)