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In 950 Metern TiefeSpektakulärer Fund auf dem Meeresboden – „wertvollster Schatz der Geschichte“

Blick auf das legendäre Schiffswrack der „San José“: Jetzt sind neue spektakuläre Bilder und Videos veröffentlicht worden.

Blick auf das legendäre Schiffswrack der „San José“: Jetzt sind neue spektakuläre Bilder und Videos veröffentlicht worden.

Es sind spektakuläre Aufnahmen, die den Forschenden da in 950 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund gelungen sind, vor der Küste der kolumbianischen Hafenstadt Cartagena. Von dem „wertvollsten Schatz, der je in der Geschichte der Menschheit gefunden wurde“, wie der kolumbianische Präsident ihn bezeichnete.

von Martin Gätke  (mg)

Nach und nach werden immer mehr Schätze auf den Bildschirmen sichtbar, während die Kamera langsam über den Meeresgrund gleitet: Gusseiserne Kanonen, Porzellangeschirr, Töpferwaren, Glasflaschen – und jede Menge Goldmünzen.

Es sind neue spektakuläre Aufnahmen eines legendären Schiffes vor der Küste Kolumbiens, der „San José“.

Vor über 300 Jahren ist die Galeone untergegangen, 200 Tonnen Gold, Silber und Edelsteine soll sie an Bord gehabt haben. Der damalige kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos bezeichnete ihn als „den wertvollsten Schatz, der je in der Geschichte der Menschheit gefunden wurde.“

Es sind Aufnahmen, die die Herzen von Schatzsuchenden sowie von Historikerinnen und Historikern höher schlagen lassen: 200 Tonnen Gold, Silber und Smaragde sollen sich auf dem Grund des Meeres befinden, mit einem geschätzten Wert von mehreren Milliarden Dollar.

Als die „San José“ 2015 vor der Küste Cartagenas gefunden wurde, sorgte sie weltweit für Schlagzeilen.

Nun sorgt eine neue aufwendige Tauch-Expedition für Begeisterung: Die kolumbianische Armee hat frische Aufnahmen und Bilder aus 950 Metern Tiefe veröffentlicht. Und sie zeigen nicht nur das Gold, sondern eben auch Alltagsgegenstände wie Töpfe und Porzellan. Auch ein Teil des Schiffsbugs und des Rumpfgerüstes sind zu sehen, das über 300 Jahre alte Wrack ist längst mit Algen und Muscheln bedeckt. Vieles ist scheinbar noch immer unversehrt.

Der amtierende kolumbianische Präsident Iván Duque erklärt: Es seien die genauesten Aufnahmen des Schiffs, die je gemacht wurden.

Kolumbien: Weitere spektakuläre Funde auf dem Meeresboden

In vier Missionen seien die Teams zum Wrack getaucht und sie hatten einiges an High-Tech im Gepäck, einen ferngesteuerten Tauchroboter beispielsweise. Spektakulär: Nur einige Hundert Meter weiter haben die Taucher weitere Wracks gefunden, auf dem Meeresboden lag eine weitere Galeone aus der Kolonialzeit und ein etwas jüngerer Schoner, berichtet „BBC“.

Die Expertinnen und Experten wollen nun 13 weitere Stellen untersuchen. An ihnen werden weitere Wracks aus denselben Epochen vermutet.

Kolumbien: Streit um „San José“ – wem gehört sie eigentlich?

Die Galeone „San José“ war 1708 auf dem Weg von den spanischen Kolonien in Südamerika in Richtung Mutterland, an den Hof von König Philip V. In der Nacht des 7. Juni 1708 wurde das Schiff von den Briten im Karibischen Meer versenkt – und mit ihm sämtliche Schätze. Die Crew bestand aus 600 Menschen, nur wenige haben den Angriff überlebt. Heute ist die Galeone ein historischer Schatz.

Kolumbien plant, das Wrack irgendwann zu heben, dafür werden rund 61 Mio. Euro eingeplant. Danach soll es in einem Museum in Cartagena zu sehen sein. Doch die „San José“ sorgt seit ihrem Fund auch für Streit, denn nicht nur Kolumbien, sondern auch Spanien erhebt Anspruch. Das Schiff sei staatliches Eigentum, gehörte es doch einst der Krone.

Daneben erhebt auch eine indigene Volksgruppe aus Bolivien Anspruch, die Qhara Qhara, sie berufen sich auf den Schatz, der sich an Bord des Schiffes befindet. Ihre Vorfahren seien es gewesen, die während der Kolonialzeit diese Schätze unter grausamen Bedingungen abgebaut haben.