Bluttat von MannheimHaftbefehl gegen Todesfahrer erlassen – Ermittler werten skurrile Zettel-Notizen aus

Einen Tag nach der Bluttat von Mannheim mit zwei Toten laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Am Dienstag (4. März) wurde Haftbefehl erlassen.

Gegen den Todesfahrer von Mannheim ist am Dienstag (4. März 2025) Haftbefehl erlassen worden. Die Entscheidung des Amtsgerichts Mannheim erging unter anderem wegen des Verdachts des Mordes in zwei Fällen und des versuchten Mordes, wie die Staatsanwaltschaft in der baden-württembergischen Stadt mitteilte.

Der 40-jährige Deutsche aus Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz war am Montag mit einem Auto durch die Mannheimer Innenstadt gerast und hatte zwei Menschen getötet sowie elf weitere verletzt.

Der Mann wurde zunächst selbst medizinisch behandelt und später von der Polizei in Gewahrsam genommen. Vor dem zuständigen Haftrichter machte er den Ermittler zufolge keine Angaben, so dass sein Motiv für die Tat weiter unklar blieb. Auch bei der Durchsuchung seiner Wohnung in Ludwigshafen ergaben sich demnach keine Hinweise darauf.

„Die bisherigen Ermittlungen haben Hinweise auf psychische Vorerkrankungen ergeben und deuten darauf hin, dass sich der Tatverdächtige in einem psychischen Ausnahmezustand befand“, erklärte die Staatsanwaltschaft. Nach dem Erlass des Haftbefehls wurde der Verdächtige in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

Mannheim: Tatverdächtiger wohl psychisch krank und mehrfach vorbestraft

In dem Auto, mit dem der 40-Jährige am Montag durch die Fußgängerzone gerast sein soll, wurde ein Zettel mit Notizen gefunden, der nun ausgewertet wird.

Der Deutsche aus dem rheinland-pfälzischen Ludwigshafen kam nach seiner Festnahme zunächst in ein Krankenhaus. Er hatte sich womöglich mit einer Schreckschusspistole selbst in den Mund geschossen. Inzwischen wurde er dem LKA zufolge aber aus dem Krankenhaus entlassen und kam in Polizeigewahrsam. Laut Mannheimer Staatsanwaltschaft gab es konkrete Anhaltspunkte dafür, dass er psychisch krank ist.

Kerzen und Blumen liegen in der Nähe des Paradeplatzes an einer Straßenbahn-Haltestelle in Mannheim. Am Vortag war ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Zwei Menschen starben, weitere wurden verletzt.

Kerzen und Blumen liegen in der Nähe des Paradeplatzes an einer Straßenbahn-Haltestelle in Mannheim. Am Vortag war ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Zwei Menschen starben, weitere wurden verletzt.

Der Tatverdächtige soll am Montag mit einem Kleinwagen in hohe Geschwindigkeit mehrere hundert Meter durch eine Fußgängerzone in Mannheim gerast sein und dabei zwei Menschen getötet haben. Elf Menschen wurden verletzt, fünf davon schwer.

Ermittelt wird gegen ihn wegen zweifachen Mordes und mehrfachen versuchten Mordes. Am Montagabend wurde seine Wohnung durchsucht.

Der gefundene Zettel werde geprüft, teilte eine LKA-Sprecherin mit. Ausgewertet werde, ob er von dem mutmaßlichen Täter stamme und ob er relevant für die weiteren Ermittlungen sei – beispielsweise auf Hintergründe zur Tat oder zur Motivation schließen lasse.

Der 40-Jährige ist mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen eines Hasskommentars unter einem als rechtsextrem eingestuften Bild im Onlinedienst Facebook. Trotz dieser Vorstrafe aus dem Jahr 2018 schloss die Staatsanwaltschaft ein politisches Motiv zunächst aus.

Die Stadt Mannheim lud zusammen mit der katholischen und der evangelischen Kirche für den späten Dienstagnachmittag zu einer ökumenischen Andacht in die Citykirche Konkordien ein. Dort sollte gemeinsam getrauert, der Toten gedacht und für die Verletzten gebetet werden. Im Rathaus wurde ein Kondolenzbuch ausgelegt, in das sich Bürgerinnen und Bürger eintragen können. An den städtischen Gebäuden wurde Trauerbeflaggung gehisst. (afp)