Bremen – Fast 20 Jahre lang jagte er den Mörder seines Sohnes Stefan (†13), wollte den grausamen Tod seines Jungen durch den gefürchteten Bremer „Maskenmann“ endlich gesühnt sehen. Seinen späten Sieg konnte Ulrich Jahr (68) nur neun Tage genießen.
Am 27. Februar hatte Ulrich Jahr (68) sein Ziel erreicht, als Martin N. (41), der Mörder seines Sohnes, zu „lebenslänglich“ mit Sicherungsverwahrung verurteilt wurde. Diesen Sieg konnte Jahr nur wenige Tage auskosten: Auf einer Radtour ist der Familienvater nach Angaben seines Sohns Oliver gestürzt, erlitt einen Herzinfarkt und war sofort tot.
Am 30. März 1992 hatte Martin N. Jahrs Sohn Stefan aus einem Internat in Scheeßel (Niedersachsen) entführt. Fünf Wochen später wurde die Leiche des 13-Jährigen gefunden. „Das war die schlimmste Zeit meines Lebens“, hatte Ulrich Jahr den Schock in einem TV-Interview beschrieben. Von der Polizei fühlte er sich alleingelassen, ermittelte selbst. Bis N. 19 Jahre nach Stefans Verschwinden gefasst wurde.
Fast zehn Jahre nach dem Tod von Dennis gibt es neue Hinweise zu den drei Morden. Die Polizei wendet sich bei einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit.
In Hamburg nehmen Ermittler einen Verdächtigen fest.
Der aus Bremen stammende Pädagoge Martin N. gesteht die drei Morde.
Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Martin N. wegen dreifachen Mordes und sexuellen Missbrauchs in 20 Fällen.
Der Prozess vor dem Landgericht Stade beginnt.
Martin N. gesteht vor Gericht drei Morde und einige Missbrauchsfälle.
Ein psychiatrischer Gutachter stuft Martin N. als rückfallgefährdet ein.
Die Staatsanwaltschaft fordert eine lebenslange Haftstrafe sowie Sicherungsverwahrung für den Angeklagten.
Auch die Nebenkläger plädieren für lebenslange Haft und bis auf eine Anwältin für Sicherungsverwahrung.
Die Verteidigung fordert ebenfalls lebenslange Haft, hält Sicherungsverwahrung aber nicht für nötig.
Die Richter verurteilen Martin N. wegen dreifachen Mordes und sexuellen Missbrauchs zu lebenslanger Haft. Außerdem muss er im Anschluss in Sicherungsverwahrung bleiben.