Waffen gegen Gratis-NetflixGewerkschaft der Polizei erntet für Gaga-Vorschlag Spott und Kritik

Jochen Kopelke, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) sorgt mit einem ungewöhnlichen Vorschlag für Aufsehen. Das Foto zeigt ihn am 12. September 2022 in Berlin.

Jochen Kopelke, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP) sorgt mit einem ungewöhnlichen Vorschlag für Aufsehen. Das Foto zeigt ihn am 12. September 2022 in Berlin.

Mit immer mehr Kontrollen und Verbotszonen komme man gegen die hohe Anzahl von Gewalttaten mit Messern nicht an, meint der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei. Er hat eine ungewöhnliche Idee.

Für diesen Vorschlag gibt es schnell Spott und Kritik!

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) schlägt vor, Besitzer gefährlicher Messer mit einer Amnestieregelung und materiellen Anreizen zur Abgabe ihrer Waffen zu bewegen. „Damit diese Maßnahme effektiv ist, muss die Bundesregierung für Abgebende ernsthafte Anreize schaffen“, sagte der GdP-Bundesvorsitzende, Jochen Kopelke – und verdeutlichte dies anschließend.

Waffen gegen Gratis-Netflix: Kritik für Gaga-Vorschlag

Kopelke weiter: „Konkret könnte das bedeuten: ein Jahr Netflix für die Abgabe eines verbotenen Butterfly-Messers.“ Die hohe Zahl von Messerangriffen böte Anlass zur Sorge und mache ein schnelles Handeln unabdingbar, sagte der GdP-Chef.

In Deutschland sind bestimmte Stichwaffen generell verboten. Dazu zählen beispielsweise sogenannte Butterfly-Messer und Faustmesser. Überdies gibt es Messer, die nicht generell verboten sind, die man aber nicht mit sich tragen darf.

Es sei denn, das Führen der Gegenstände erfolgt im Zusammenhang mit der Berufsausübung, der Brauchtumspflege, dem Sport oder dient einem allgemein anerkannten Zweck. Hierzu zählen etwa Messer mit einhändig feststellbarer Klinge oder feststehende Messer mit einer Klingenlänge von über zwölf Zentimetern.

Kopelke sprach sich außerdem langfristig für eine Vereinfachung der Regelungen zum Führen von Messern in der Öffentlichkeit aus. Er sagte: „Das deutsche Waffenrecht ist gegenwärtig zu kompliziert, um den Umgang mit Messern klar zu regeln.“

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) sieht da hingegen ganz anders als die Kolleginnen und Kollegen. „Messer gegen Netflix tauschen? Nicht mit uns! Straftaten strafen, nicht belohnen“, so die Reaktion des stellvertretenden Bundesvorsitzenden Heiko Teggatz auf X.

Spott gab es für den ungewöhnlichen Vorschlag auch von weiteren Userinnen und Usern auf X, wo der Vorschlag zwischenzeitlich trendete. Ein User rechnete etwa vor: „Ein illegales Butterfly-Messer kann man in Polen für 20 Euro kaufen. Das Netflix-Abo kostet zwischen 60 und 240 Euro. Wer findet den Fehler?“