Alarmstarts über der OstseeNATO fängt zwei Dutzend russische Kampfjets und Bomber ab

Soldaten verfolgen auf einer Leinwand einen Mitschnitt der Flugübungen während eines NATO-Luftwaffen-Manövers auf dem Gelände des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann“.

Soldaten verfolgen auf einer Leinwand einen Mitschnitt der Flugübungen während eines NATO-Luftwaffen-Manövers auf dem Gelände des Taktischen Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann“.

NATO-Kampfjets sind litauischen Angaben zufolge zu mehreren Einsätzen aufgestiegen, um ungekennzeichnete russische Militärflugzeuge im internationalen Luftraum über der Ostsee zu identifizieren.

Insgesamt seien in der vergangenen Woche elf Alarmstarts absolviert worden, teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius am Montag (17. Juni) mit.

Zusammengenommen wurden dabei gut zwei Dutzend russische Kampfjets, Jagdbomber, Aufklärungs- und Transportflugzeuge sowie eine Passagiermaschine abgefangen und eskortiert. Die meisten davon waren den Angaben zufolge ohne vorab eingereichten Flugplan, Transpondersignal oder Funkkontakt unterwegs.

Großmanöver „Baltops“ findet in der Ostsee statt

Das Ministerium brachte die vergleichsweise hohe Zahl an Einsätzen mit mehreren Militärübungen in Verbindung, die die baltischen Staaten auf nationaler Ebene wie auch gemeinsam mit NATO-Verbündeten durchführen.

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Demnach findet gegenwärtig in der Ostsee etwa das jährliche maritime Großmanöver „Baltic Operations“ (Baltops) statt, an dem sich über 50 Schiffe und Boote aus 20 Nato-Staaten beteiligen. Und an Land übten beim Manöver „Iron Wolf 2024-1“ mehr als 3700 Soldaten aus Litauen und anderen Nato-Staaten.

Estland, Lettland und Litauen besitzen keine eigenen Kampfjets. Die NATO sichert deshalb bereits seit 2004 den baltischen Luftraum.

Dazu verlegen die Verbündeten im regelmäßigen Wechsel Kampfflugzeuge samt Personal in die an Russland grenzenden Staaten im Nordosten Europas. Stationiert sind die Einheiten in Siauliai (Litauen) und Lielvarde (Lettland). Deutschland hat die Aufgabe wiederholt übernommen und beteiligt sich seit Anfang März am „Nato Air Policing Baltikum“. (dpa/mg)