Der Ukraine-Krieg stellt Außenministerin Annalena Baerbock vor ungeahnte Belastungen. Jetzt erinnert sie sich an den wohl schlimmsten Moment ihrer Amtszeit und zeichnet ein düsteres Bild von Putin.
Annalena BaerbockAußenministerin über den schlimmsten Moment ihrer Amtszeit – „das sagt alles“
Außenministerin Annalena Baerbock hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin angesichts der vielen Kinder unter den Opfern im Krieg in der Ukraine scharf kritisiert. In einem Interview mit dem „Spiegel“ bezeichnete sie es als einen der „schlimmsten Momente“ ihrer bisherigen Amtszeit, als sie bei einem Besuch in der Ukraine Fotos erschossener Kinder gesehen habe.
„Das sagt alles darüber, dass man mit diesem Putin derzeit nicht verhandeln kann“, sagte die Grünen-Politikerin. „Es geht ihm um Vernichtung. Selbst von Kindern.“
Annalena Baerbock über die „Brutalität von Außenpolitik“
Gute Außenpolitik bedeute, einen kühlen Kopf zu bewahren, „auch wenn das Herz brennt“. „Ertragen zu müssen, dass man nichts tun kann - das ist manchmal auch die Brutalität von Außenpolitik.“ Sie hätte demnach gerne versprochen, dass „wir humanitäre Korridore aus den umkämpften Gebieten in der Ukraine garantieren“.
Ein solches Versprechen hätte aber militärisch abgesichert werden müssen. Deshalb habe sie auch „klar sagen“ müssen, dass es keine Flugverbotszonen geben werde.
Der Westen liefert der Ukraine zwar Waffen, schließt ein eigenes militärisches Engagement in der Ukraine aber aus. Als Grund wird genannt, dass Putin ein solches Vorgehen als direkte Beteiligung des Westens am Krieg bewerten könnte.
In der Ukraine hielten die Kämpfe derweil unvermindert an, vor allem im Osten des Landes versucht die russische Armee, weiter vorzudringen. Dabei wurden bei einem Raketenangriff auf ein Wohngebäude in Tschassiw Jar am Sonntag nach ukrainischen Angaben mindestens 15 Menschen getötet. 24 Menschen seien noch unter den Trümmern des vierstöckigen Gebäudes verschüttet, teilte der örtliche Rettungsdienst im Online-Netzwerk Facebook mit. (dpa/afp)