Nächster „Anschlag“ der Klimaaktivisten: Die Protestbewegung löste in der FDP-Zentrale den Feueralarm aus. Kritisiert wird die Partei wegen ihrer Blockadehaltung in der Ampelregierung für wirksamen Klimaschutz.
„Letzte Chance, das Ruder rumzureißen“Protestbewegung löst Feueralarm in FDP-Zentrale aus
Die Proteste der „Letzten Generation“ reißen nicht ab: Am Mittwochmorgen (16. November 2022) posteten die Klimaaktivisten und -aktivistinnen ein Video aus der FDP-Parteizentrale. Ein junger Mann geht zum Notruf-Knopf und drückt den Feuermelder. Der Alarm geht an, in einem weiteren Post sieht man, wie die Berliner Feuerwehr ausrücken muss.
Die Begründung für diesen Akt des zivilen Ungehorsams: „Die 1,5-Grad-Grenze ist bereits nicht mehr zu halten. Die FDP muss umgehend ihre Blockadehaltung einfachster Sicherheitsmaßnahmen aufgeben. Sonst geraten wir in eine Spirale aus Klima-Kipppunkten mit tödlichen Folgen für die Bevölkerung“, schreiben sie auf Twitter zu dem Video.
Klimaaktivisten: „Verschieben Probleme in ferne Zukunft“
Zum Foto mit der ausgerückten Berliner Feuerwehr schreiben sie: „Sich jetzt an Wunschdenken über Innovation zu klammern, ist verantwortungslos. Es verschiebt unsere Probleme in die ferne Zukunft. Es lässt uns die wohl letzte Chance verpassen, das Ruder noch herumzureißen.“
Die Grundforderung zum Beenden der Proteste hatte Carla Rochel bei Markus Lanz folgendermaßen formuliert: „Wir wollen das 9-Euro-Ticket und ein bundesweites Tempolimit. Dann gehen wir von der Straße.“
Immer wieder hatte die Klimaprotestler in den vergangenen Wochen für Diskussionen gesorgt. Erst durch ihre Attacken mit Tomatensuppe, Kartoffelbrei und Öl auf (durch Glasscheiben geschützte) Kunstwerke. Dann durch die von festgeklebten Aktivisten provozierten Staus, in denen kürzlich auch ein Rüstwagen der Feuerwehr auf dem Weg zu einer Unfallstelle hängenblieb.
Die Reaktionen auf den Feueralarm-Tweet sind gespalten, die Mehrheit aber reagiert negativ auf die Aktion. „Peinliche Idioten“, „Euch sollte man alle einsperren“ und „aus Spaß einen Feueralarm auslösen geht gar nicht“ sind noch die freundlichen Reaktionen.
Da zeigte sich mal wieder, wie sehr die Aktivistengruppe mit ihren Aktionen polarisiert. So mancher forderte, sie sollten lieber vor der grünen Parteizentrale demonstrieren, da ein Weiterbetrieb der Atomkraftwerke mehr für den Klimawandel bringen würde als ein Tempolimit.
Warum die Aktivisten zivilen Ungehorsam begehen, begründete Aimee van Baalen am 15. November 2022 bei Maischberger, hier im Video zu sehen:
Es gibt aber auch Zustimmung für den Protest ausgerechnet in der FDP-Zentrale, der Partei, die in der Ampel aktuell ein Tempolimit verhindert. „Sehr gut, keine Partei hat es mehr verdient“, schreibt ein Unterstützer.
Für den Aktivisten, der den Feueralarm grundlos betätigte, könnte es nun teuer werden: Bei Fehlalarm werden die Einsatzkosten normalerweise auf den Verursacher umgewälzt.