Mit einem Sex-Spruch hat die FDP Mecklenburg-Vorpommern am Wahltag die noch unentschlossenen Wähler überzeugen wollen. Im Netz allerdings ging das nach hinten los.
„Peinlich“Sex-Spruch der FDP am Wahltag sorgt für viel Wirbel
Schwerin/Berlin. In Mecklenburg-Vorpommern gehen die Menschen am Sonntag (26. September) nicht nur zur Bundestagswahl, die 1,32 Millionen stimmberechtigten Bürger dort sind auch aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Und weil es laut Umfragen eng für die Partei wird, die Rückkehr in den Schweriner Landtag noch auf der Kippe steht (ihre Umfragewerte lagen zuletzt zwischen fünf und acht Prozent), will die FDP noch einmal richtig punkten – und zwar mit einem gewollt frechen Spruch in den sozialen Medien.
Auf Twitter veröffentlichte die FDP Mecklenburg-Vorpommern am Morgen, kurz nachdem die Wahlkabinen geöffnet haben, ihren letzten großen Wahlaufruf: „Klar, Sex ist geil. Aber habt ihr schon mal FDP gewählt?“
Die Reaktionen auf den eher unkonventionellen Aufruf: gemischt. „Peinlich“, heißt es von einem User kurz. „Wen, bitteschön, soll so ein vulgär-pubertärer Spruch dazu bewegen, die FDP zu wählen? Auf demselben Niveau könnte man vermuten u. zurückfragen, ob FDPler weit unterdurchschnittlich schlechten oder gar keinen Sex haben“, findet ein weiterer Nutzer. „Der ‚Geilheitsfaktor‘ der Stimmenabgabe für die FDP wird von Euch m.E. massiv überschätzt. Gleichwohl bin ich auf Euer Abschneiden heute Abend durchaus gespannt“, heißt es an anderer Stelle.
FDP mit Sex-Wahlslogan: Nutzer mit gemischten Reaktionen
Andere Nutzer aber finden den frechen Aufruf durchaus gelungen: „Okay, das ist schon geil als Wahlwerbung“, findet ein Nutzer. „Etwas cringe. Aber habe FDP gewählt!“, offenbart ein anderer.
Die FDP will in Schwerin mit Spitzenkandidat Rene Domke nach zehn Jahren wieder in den Landtag einziehen. Auch dort setzen die Liberalen vor allem auf das Thema Digitalisierung. Ob sie digital mit ihrem frechen Wahlkampf-Slogan wirklich punkten können, bleibt noch abzuwarten.
In den Meinungsumfragen zur Bundestagswahl lag FDP zuletzt bei 10,5 bis 12 Prozent. Dahinter AfD (10) und Linke (5 bis 6). Die Union lag zuletzt leicht hinter der SPD mit Kanzlerkandidat Olaf Scholz. Die SPD kam dort auf 25 bis 26 Prozent, die Union auf 22 bis 25. Auf Platz drei lagen die Grünen mit 16 bis 17 Prozent. (mg)