Die CDU hat bei der Bundestagswahl 2021 nach ersten Hochrechnungen das historisch schlechteste Ergebnis eingefahren. Was sind die Gründe dafür? War Armin Laschet der falsche Kanzlerkandidat? CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak zieht eine erste bittere Bilanz.
War Laschet der falsche Kandidat?CDU-Generalsekretär Ziemiak zieht bitteres Fazit nach Wahl
Berlin. Nach 16 Jahren Kanzlerschaft von Angela Merkel stürzt die Union mit Armin Laschet auf ein Rekordtief, die SPD mit Olaf Scholz legt deutlich zu. Kurz nach Schließung der Wahllokale zieht CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak eine erste Bilanz.
Auf die Frage von Tina Hassel, Leiterin des ARD-Hauptstadtstudios in Berlin, ob vielleicht Armin Laschet der falsche Kanzlerkandidat war, weicht der CDU-Politiker zunächst aus.
Er sieht die Union in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der SPD. „Das wird ein langer Wahlabend sein, und jetzt kann man noch nicht sagen, wer am Ende die Nase vorn haben wird“, sagte Ziemiak.
Nach den Zahlen gebe es nun die Möglichkeit einer „Zukunftskoalition“, erklärte Ziemiak. Er war damit für eine Koalition aus Union, Grünen und FDP.
So oder so: Für die Union bedeute das Ergebnis „bittere Verluste“. „Daran darf man auch nichts schönreden.“ Das müsse man aufarbeiten.
Union fährt historisch schlechtes Ergebnis ein: „Fehlersuche ein anderes Mal“
Auch Alexander Dobrindt (CSU) erklärte auf die Frage, ob Laschet der falsche Kandidat gewesen sei: „Die Fehlersuche machen wir ein anderes Mal.“ Jetzt gehe es vorerst um die Verhandlungen. Man bleibe „gesprächsbereit“.
Bestürzung und Regungslosigkeit auf der einen Seite, Freude auf der anderen. Hubertus Heil (SPD) sprach im ARD-Studio vom „grandiosen Erfolg der SPD“. Das sei „ein Vertrauensbeweis für Olaf Scholz“. Heil: „Ich bin stolz auf die Partei, auf die Sozialdemokratie. Die Partei hat gekämpft. “
SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil prescht sogar noch weiter vor: „Ganz klar: Die SPD hat den Regierungsauftrag. Wir wollen, dass Olaf Scholz Kanzler wird.“
Bundestagswahl 2021: Grüne haben mehr erhofft
Katrin Göring-Eckardt von den Grünen hingegen räumte ein, dass man sich mehr erhofft habe. „Die Aufgabe ist größer als das Ergebnis, das wir einfahren werden. Wir werden alles daran setzen, dass wir Klimaschutz und Gerechtigkeit mit Aufbruch verbinden.“
Wolfgang Kubicki von der FDP will erst einmal feiern, gab er zu: Er warb für eine Jamaika-Koalition aus Grünen und Union. „Heute Abend feiern wir, es ist das erste Mal, dass die FDP bei einer Bundestagswahl zweimal in Folge zweistellig wird. Morgen sind dann die ersten Sitzungen, da werden wir das Ergebnis bewerten.“ (mg)