In der ZDF-Sendung „Klartext, Frau Baerbock!“ beantwortete am Donnerstagabend die Kanzlerkandidatin der Grünen die Fragen des Publikums.
„Klartext“ im ZDFBei Milchpreisfrage gerät Baerbock ins Schwimmen
Köln. Der Countdown läuft... Laut aktueller ARD-Umfrage „Deutschlandtrend“ kommen die Grünen bei der Bundestagswahl am 26. September 2021 auf 15 Prozent – will Annalena Baerbock Kanzlerin werden, muss sie noch mächtig Gas geben. Das hat sie am Donnerstagabend (16. September 2021) versucht.
Die Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock stellte sich in der ZDF-Sendung „Klartext, Frau Baerbock!“ den Fragen des Publikums.
Annalena Baerbock im ZDF über Landwirtschaft
Schon gleich am Anfang brachte eine Frage zur Landwirtschaft Annalena Baerbrock in Bedrängnis. Eine Landwirtin aus Nordhessen diskutierte mit Baerbock über klimaschädliche Lebensmittel und über die schlechte finanzielle Lage vieler Michbauern. Ihre Frage: „Wissen Sie, was der Landwirt für einen Liter Milch bekommt?“ Die Kanzlerkandidatin überlegte und antwortete fragend: „50 Cent?“ – „31 Cent“, konterte die Landwirtin, die sich täglich mit dem Thema beschäftigen muss.
„Da muss man sich nicht wundern, wenn wieder 20 oder 100 Kühe im Stall stehen. Und dann geht wieder die Diskussion um Massentierhaltung los“, fügte die Landwirtin hinzu.
Auch über das Thema E-Mobilität wurde diskutiert. So fragte ein Teilnehmer der ZDF-Sendung: „Ich würde gerne mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren. Ich habe 14 Kilometer, das dauert zwei Stunden. Und die Oma, die zum Einkaufen fährt, wird sich sicher kein Elektroauto kaufen.“ Darauf entgegnete Baerbock: „Naja, das kommt darauf an, wie lange Sie noch Auto fährt.“ Damit gab sich der Mann natürlich nicht zufrieden und winkte ab: „Ach, bitte!“
Vielmehr sei die Frage doch: „Ändern wir etwas am System, dass wir schlechten öffentlichen Nahverkehr haben? Nehmen wir jetzt Geld in die Hand? Oder lassen wir alles wie bisher?“ Heißt für Baerbock. „Der öffentliche Nahverkehr muss ausgebaut werden.“
ARD-Umfrage: Vorsprung der SPD leicht gesunken
Derweil ist der Vorsprung der SPD vor der Union laut ARD-„Deutschlandtrend“ leicht geschmolzen. Der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von Infratest dimap zufolge verbessern sich die Sozialdemokraten im Vergleich zur vorvergangenen Woche zwar um einen Punkt auf 26 Prozent – doch im gleichen Zeitraum kletterten CDU und CSU von 20 auf 22 Prozent. Die Grünen fielen um einen Punkt auf 15 Prozent zurück, und auch FDP und AfD mussten leichte Verluste hinnehmen: Sie liegen gleichauf bei 11 Prozent. Die Linke verharrt bei einem Stimmenanteil von 6 Prozent.
Grundsätzlich spiegeln Wahlumfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Sie sind außerdem immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.
Kanzlerkandidaten Armin Laschet macht Boden gut
Auch im Vergleich der Kanzlerkandidaten konnte CDU-Chef Armin Laschet ein wenig Boden gut machen. Bei einer Direktwahl würden sich der Umfrage zufolge zwar noch immer 40 Prozent der Leute für den SPD-Kandidaten Olaf Scholz entscheiden – doch das sind drei Prozentpunkte weniger als vor zwei Wochen. Im gleichen Zeitraum verbesserte sich Laschet von 16 auf 19 Prozent. Für Annalena Baerbock von den Grünen würden sich lediglich 13 Prozent entscheiden. (mt/dpa)