Zuletzt fühlte sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) falsch verstanden. Am heutigen Freitag (12. August 2022) stellte er sich nun erneut Fragen zur aktuellen Corona-Lage.
Corona-HerbstKarl Lauterbach bezieht Stellung und hat auch eine „gute Nachricht“
Wie hart wird uns Corona im kommenden Herbst treffen? Eine Frage, der sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach an diesem Freitag (ab 10 Uhr) in einer Pressekonferenz in Berlin stellen musste.
Der SPD-Politiker war zuletzt wegen seiner Vorschläge zu den Corona-Schutzmaßnahmen für den Herbst und Winter, die er zusammen mit Justizminister Marco Buschmann (FDP) vorgelegt hatte, unter Rechtfertigungsdruck geraten.
Corona: Rückkehr zur Maskenpflicht vorgesehen
So ist eine Rückkehr zu Maskenpflichten vorgesehen, von denen es allerdings Ausnahmen für frisch Geimpfte geben soll. Bei den Bundesländern waren diese geplanten Ausnahmen auf teils scharfe Kritik gestoßen. Mit auf dem Podium der Bundespressekonferenz sollte am Freitag der Berliner Mediziner Leif Erik Sander sitzen. Vertreterinnen und Vertreter des Robert Koch-Instituts (RKI) waren urlaubsbedingt diesmal nicht mit von der Partie, hieß es im Vorfeld vom Gesundheitsministerium.
Wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Freitag, 12. August, nun betonte, sehe er den Höhepunkt der Corona-Sommerwelle überschritten. Es gebe aktuell einen „robusten Rückgang der Fallzahlen“, sagte Lauterbach am Freitag in Berlin. Ein Grund zur Entwarnung sei dies aber nicht, da im Herbst wieder „stark steigende Fallzahlen“ zu erwarten seien.
Der Minister kündigte an, dass die Impfungen mit den speziell auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Impfstoffen voraussichtlich am 28. September anlaufen könnten. Er wertete dies als „gute Nachricht“.
Corona-Herbst: Impfkampagne der Bundesregierung startet bald
Die Impfkampagne der Bundesregierung für die Omikron-Impfstoffe sei gerade in Vorbereitung und könne „zeitnah“ starten, sagte der Minister. Die Bundesregierung habe „genug Impfstoff“ bestellt. Anfang September werde sich die Europäische Arzneimittelbehörde mit den neuen Omikron-Impfstoffen befassen; die Zulassung in Deutschland werde voraussichtlich am 27. September abgeschlossen sein, so dass am 28. September mit der Auslieferung begonnen werden könne.
Lauterbach räumte ein, dass es bei den Infektionszahlen derzeit eine steigende Dunkelziffer gebe. Auf Grundlage der verfügbaren Daten lasse sich aber mit Gewissheit sagen, dass die Fallzahlen „stetig sinken“. Diese Entwicklung werde sich spätestens dann wieder wenden, wenn nach den Sommerferien die Kinder zurück in die Schule gingen und sich das Leben im Herbst wieder verstärkt in die Innenräume verlagere, wo das Infektionsrisiko höher sei.
Aktuelle Corona-Lage: Infektionsdruck in Deutschland nach wie vor hoch
Das Robert Koch-Institut hatte in seinem am Donnerstag (11. August 2022) vorgelegten Wochenbericht geschrieben, „dass der aktuelle Wellengipfel überschritten zu sein scheint“. Die Inzidenzwerte seien „im Vergleich zur Vorwoche in allen Bundesländern und allen Altersgruppen“ zurückgegangen. „Übereinstimmend zeigen diese Daten, dass auch bei schwer verlaufenden Erkrankungen der Höhepunkt der aktuellen Welle überschritten scheint.“
Der Infektionsdruck sei aber nach wie vor hoch, von schweren Verläufen sei vor allem die Altersgruppe der Über-80-Jährigen betroffen. Lauterbach hatte, wie bereits sein Vorgänger Jens Spahn (CDU), bisher regelmäßig in der Bundespressekonferenz zur Corona-Lage informiert. (dpa, afp)