Der Corona-Gipfel dürfte weitreichende Öffnungsschritte beschließen. Doch das Robert Koch-Institut (RKI) sieht die Endemie noch nicht erreicht und rechnet stark mit einer nächsten Corona-Welle.
CoronaInterne Lageeinschätzung des RKI sorgt für Beunruhigung
von Jan Voß (jv)
Die Corona-Situation in Deutschland ist weiter unübersichtlich. Ist die Omikron-Welle gebrochen oder handelt es sich bloß um verfälschte Statistiken aufgrund der neuen Test-Strategie? Und was kommt danach? Das Robert Koch-Institut hat eine Lageeinschätzung zur Corona-Pandemie erstellt, die aktuell keinesfalls Entwarnung gibt.
Dabei stehen derzeit alle Zeichen auf Öffnung. Erst am Montag (14. Februar 2022) ist eine Beschlussvorlage zum Bund-Länder-Gipfel am Mittwoch (16. Februar) bekannt geworden. Darin wird eine stufenweise Rücknahme so gut wie aller Corona-Maßnahmen bis zum 20. März 2022 in Aussicht gestellt.
Auch in Deutschland also dann möglicherweise doch bald der „Freedom Day“, auf den viele monatelang hingefiebert haben. Doch die bange Frage bleibt: Was kommt danach? Was erwartet uns nach dem Sommer, also der Jahreszeit, in der bekanntlich deutlich weniger Corona-Infektionen stattfinden?
Das RKI rechnet fest mit neuer Corona-Welle
Die Bundesregierung setzt bei ihren Maßnahmen seit Beginn der Pandemie auf die Einschätzung und Empfehlungen von Expertinnen und Experten. Das RKI, der biomedizinischen Leitforschungseinrichtung der deutschen Regierung, spielt dabei natürlich immer eine zentrale Rolle. Eine aktuelle Lageeinschätzung sieht ein Ende der Pandemie allerdings nicht gekommen. Stattdessen wird von einer neuen Welle gesprochen.
Eigentlich war die Einschätzung zu internen Zwecken mit dem Corona-Krisenstab der Bundesregierung erörtert worden. Der „Süddeutschen Zeitung“ und der „Welt“ lag sie jedoch vor. „Die Endemie ist noch nicht erreicht - wir befinden uns in einer Übergangsphase“, heißt es demnach vom RKI.
Bei Öffnungsschritten würden sich Nicht-Geimpfte und Nicht-Genesene nach und nach mit dem Coronavirus infizieren. Mit einer neuen Corona-Welle im Herbst 2022 sei „fest zu rechnen“, so die Einschätzung weiter. Es gehe nun vor allem darum, die Impflücken zu schließen. Zudem könnten neue Varianten neue Herausforderungen bedeuten. (jv)