Die Corona-Variante Omikron ist mittlerweile auch in Deutschland angekommen. Eine unklare Datenlage über die Fallzahlen stellt jedoch ein großes Problem dar. Karl Lauterbach wendet sich mit beunruhigenden Worten an die Gesellschaft und appelliert an die Gesundheitsämter.
CoronaKarl Lauterbach offen – „Gewissheit haben wir noch nicht“
Lange schon kämpfen wir gegen das Coronavirus. Härtere Maßnahmen, regelmäßige Testungen und Auffrischungsimpfungen gehören für uns schon fast zum Alltag. Momentan bereitet aber vor allem die Corona-Variante Omikron vielen Menschen Unbehagen, und das nicht zu Unrecht: Karl Lauterbach (58), der Bundesminister für Gesundheit, wendet sich mit beunruhigen Worten an die Bevölkerung und äußert seine Sorgen.
Eigentlich wurden steigende Fallzahlen vorausgesagt, doch stattdessen gehen diese immer weiter zurück. Vor allem, wenn man die aktuelle Lage in den Krankenhäusern betrachtet, merkt man: Hier ist etwas faul. Händeringend versucht Lauterbach, sich „mit dem RKI und zahlreichen Datenquellen aus ganz Deutschland ein Gesamtbild zur Lage“ zu verschaffen.
Unklare Datenlage: Lauterbach in Sorge wegen Omikron-Dynamik
Karl Lauterbach betrachtet die momentane Lage mit Sorge. Die fallende Inzidenz sei keinesfalls ein Grund dafür, dass wir gerade jetzt Corona in den Griff bekommen – viel mehr befinden wir uns in einem Blindflug. Der Grund dafür: Vor allem jetzt über die Feiertage haben sich weniger Menschen testen lassen und es kam zu Meldeverzögerungen.
Besonders die anstehende Ausbreitung von Omikron fordert mehr Klarheit über die aktuelle Lage. Doch die gibt es nicht, und deswegen wiegen sich einige in falscher Sicherheit. Heute (29. Dezember) weisen in Deutschland 13129 Menschen eine Infektion mit der Omikron-Variante auf. Erschreckend, dass das bereits 2686 mehr Fälle sind als gestern und es somit zu einem Anstieg der Infektionen von 26 Prozent kam.
Wie groß die Dunkelziffer wirklich ist, lässt sich schwer sagen. Karl Lauterbach bezeichnete dies gegenüber der „Bild“ als „eine Omikron-Dynamik, die mir große Sorgen macht – und die in den offiziellen Zahlen nicht zutreffend abgebildet ist“.
Lauterbach übt Druck auf Gesundheitsämter aus
Um Licht ins Dunkle zu bringen, müssen das Testen und die Kontaktnachverfolgung wieder deutlich hochgefahren werden. Karl Lauterbach wendet sich deswegen an die Gesundheitsämter und übt ordentlich Druck aus.
Zwar wurde bereits vorausgesagt, dass über die Feiertage ein Blindflug starten würde, doch das ist keine Ausrede. Um die fehlende Kontaktnachverfolgung aufzufangen, wurden sogar Tausende Soldaten eingesetzt, welche ebenfalls in Krankenhäusern und beim Impfen halfen. Gereicht hat das aber nicht.
Lauterbach: „Schweres Covid ist auch eine Gefäßkrankheit“
In seinem neusten Instagram-Post vom 29. Dezember versucht Karl Lauterbach zu zeigen, wie schwerwiegend eine Corona-Infektion sein kann. In dem Beitrag sieht man Fotos aus einer Labor-Studie, welche Aufnahmen von Corona-Viren mit anderen Viren, beispielsweise Grippe-Viren, vergleicht. Unter den Beitrag schreibt Lauterbach: „Die Studie ist wichtig, sie zeigt erneut und klar, dass schweres Covid auch eine Gefäßkrankheit ist.“
Er möchte das Bewusstsein über mögliche, schwere Krankheitsverläufe fördern und schreibt noch einen indirekten Appell unter das Foto: „Bisher kann man nur hoffen, dass die schweren Verläufe bei Omikron Variante deutlich seltener sind. Gewissheit haben wir noch nicht. Im Zweifel muss man vorsichtig sein.“
Wichtig ist jetzt vor allem, dass alle daran arbeiten, den geordneten und aktiven Ablauf wieder auf Hochtouren zu bringen, damit aussagekräftige und aktuelle Daten einlaufen. Schließlich werden am 7. Januar Bund und Länder zu einem weiteren Corona-Gipfel zusammenkommen und dort die weiteren Maßnahmen besprechen. (sai)