Karl Lauterbach hat sich am Sonntag erneut mit einem Appell zur Vorsicht an die Deutschen gewandt. Doch die langfristige Einschätzung des Gesundheitsministers lässt aufhorchen.
Ist das die Corona-Wende?Lauterbach mit überraschender Einschätzung – diese Worte lassen aufhorchen
von Jan Voß (jv)
Erneut hat sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit einem eindringlichen Appell an die Öffentlichkeit gewandt. „Die letzten Wochen, die letzten Monate, wo wir uns gegenseitig schützen können, auch über die Feiertage: Bitte seien Sie vorsichtig, nehmen Sie das ernst! Jetzt haben wir so lange zusammen gestanden, jetzt die Solidarität noch mal“, sagte der SPD-Politiker am Sonntag (11. Dezember 2022) in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“.
Bereits in den vergangenen Tagen hatte Lauterbach davor gewarnt, alle Schutzmaßnahmen fallen zu lassen. Vor allem im Zusammenhang mit den Entscheidungen mehrerer Bundesländer, die Maskenpflicht im Öffentlichen Personen-Nahverkehr aufzuheben, sah sich der Gesundheitsminister nicht einverstanden.
Karl Lauterbach: „Das Virus hat sich in eine Sackgasse mutiert“
Doch auf lange Sicht, zeigt sich Karl Lauterbach offenbar entspannt, was die Entwicklung der Corona-Infektionslage betrifft. Der Minister erwartet demnach eine Entlastung für das kommende Jahr.
Vor allem ein Satz ließ aufhorchen: „Ich glaube, dass sich das Virus in eine Sackgasse mutiert hat“, so Lauterbach. „Die Varianten, die wir jetzt sehen, haben eines gemeinsam, die sind alle sehr ansteckend, aber nicht mehr so gefährlich wie die ursprünglichen Varianten.“
Doch der SPD-Politiker wies unterdessen auch darauf hin, dass die Kliniken derzeit unter Personalmangel litten und überlastet seien.
Auch das RKI warnt vor drastisch steigender Zahl an Atemwegsinfektionen
Auch das Robert Koch-Institut (RKI) hatte kürzlich bekannt gegeben, dass derzeit außergewöhnlich viele Menschen wieder von Atemwegsinfektionen betroffen sind.
„Die Anzahl der Krankenhauseinweisungen mit schwerer akuter Atemwegsinfektion liegt insgesamt auf einem hohen Niveau, vergleichbar zum Wertebereich auf dem Höhepunkt früherer Grippewellen“, so das RKI in seinem letzten Covid-19-Wochenbericht.