„Werden böse Überraschung erleben“Ex-Tesla-Deutschland-Chef warnt vor drastischer AfD-Entwicklung durch Elon Musk

Tesla-Chef Elon Musk mischt sich in den Bundestagswahlkampf ein, veröffentlicht nicht nur regelmäßig Kommentare auf seiner Plattform X, sondern auch einen Gastkommentar in der „Welt“. Das sorgt für eine heiße Debatte in Deutschland. Nun mischt sich der Ex-Tesla-Deutschland-Chef ein.

von Martin Gätke  (mg)

In den vergangenen Wochen und Monaten hat US-Milliardär Elon Musk für reichlich Entrüstung gesorgt: Auf X schießt er regelmäßig gegen deutsche Spitzenpolitiker, mit einem kontroversen Gastbeitrag macht er Wahlwerbung für die AfD. Bald soll ein gemeinsamer Talk mit AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel folgen.

Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck sieht in Musks Einmischung einen „Frontalangriff auf unsere Demokratie“, warnte den Unternehmer deutlich. Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Mika Beuster, forderte Redaktionen dazu auf, sich im Bundestagswahlkampf nicht instrumentalisieren zu lassen.

„Wette niemals gegen Elon Musk“

Nun hat sich auch ein einstiger hochrangiger Mitarbeiter von Elon Musk auf Linkedin zu Wort gemeldete: Unternehmer Philipp Schröder hat unter ihm gearbeitet, war von 2013 bis 2015 Deutschland-Chef von Tesla. Heute ist er Mitgründer und CEO vom Energie-Startup „1KOMMA5°“. „Es gibt eine Grundregel mit Blick auf Elon: Wette niemals gegen ihn!“, schreibt er über seinen einstigen Arbeitgeber in dem viel beachteten Beitrag.

Schröder teilt seine Befürchtung: Sollte Elon Musk gemeinsam mit Trump hinter die AfD treten, „und zwar mit den Mitteln der USA samt Außenministerium in Kombination mit X/Twitter“, dann „stehen uns zwischen dem 20. Januar und dem 23. Februar heiße Tage ins Haus.“

Sollte Musk Ernst machen, könnte AfD sogar 30 Prozent schaffen“

Angesichts dieser Entwicklung wundere er sich, dass die „Parteien der Mitte“ nicht stärker reagieren. Die würden sich lieber gegenseitig beschimpfen und ihre Unterstützer verlören sich im „Kleinklein“. „Die deutschen Parteien sind einfach nicht auf Elon Musk vorbereitet!“

Hier die große EXPRESS-Umfrage: Wer wird der neue Kanzler (oder die neue Kanzlerin) für Deutschland?

Sollte Musk ernsthaft in den Wahlkampf eingreifen, so befürchtet Schröder, „dass die AfD (abseits aller Umfragen) stärkste Kraft wird am 23.02., mit 30 Prozent und mehr.“ Der Ex-Tesla-Deutschland-Chef meint: „Sie alle schätzen den Ernst der Lage vollkommen falsch ein und werden eine böse Überraschung erleben!“ Auch, weil die Parteien „das schwächste Personal jemals für diese Auseinandersetzung“ hätten.

30 Prozent, ist das realistisch? Fest steht: Mit 18 bis 20 Prozent liegt die Alternative für Deutschland derzeit auf Platz zwei in den Umfragen. Und: Eine Koalitionsoption hat die AfD wegen der Ablehnung durch die anderen Parteien nicht. Die haben jetzt noch rund sieben Wochen Zeit, die Wählerinnen und Wähler von sich zu überzeugen.