„Hart aber fair“Karl Lauterbach wird deutlich: „Wir lassen uns nicht erpressen“

Karl Lauterbach SPD

ARD/"hart aber fair" vom 10.01.2022 Titel: Es geht wieder los: Wie hart werden die Wochen mit Omikron?

Klartext bei „Hart aber fair“: In der ARD-Talkshow fiel am Montagabend insbesondere Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf. Das Thema: Corona...

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat Vorwürfe zurückgewiesen, dass die deutsche Corona-Politik mit ihren international eher etwas strengeren Maßnahmen für die Zunahme psychischer Störungen verantwortlich ist. „Da muss man vorsichtig sein, dass geben die Studien aus meiner Sicht nicht her“, sagte der SPD-Politiker am Montag, 10. Januar, in der ARD-Sendung „Hart aber fair“.

Es gebe mehr psychische Störungen auch in Staaten, die weniger gemacht haben als Deutschland. Als Beispiel nannte er die USA, wo seiner Ansicht nach sehr viele Tote vermeidbar gewesen wären. Die Störungen seien mutmaßlich eher auf die Corona-Lage insgesamt als auf die Schutzmaßnahmen zurückzuführen.

Den Verzicht der britischen Regierung auf strenge Maßnahmen trotz explodierter Infektionszahlen nannte er eine „unethische Wette“. Deutschland sei mit seinem Kurs, die Menschen zu schützen, auch ökonomisch nicht schlechter gefahren als etwa Großbritannien.

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Lauterbach bei „Hart aber fair“: Britischer Kurs kommt nicht in Frage

Der britische Kurs komme auch schon deshalb nicht in Frage, weil die Impfquote in Deutschland insbesondere bei den Älteren viel schlechter sei als die in Großbritannien. „Ich würde eine solche Strategie wie in England, die auf Durchseuchung hinausläuft, ohne dass man es so nennen will, eine solche Strategie würde ich uns niemals empfehlen. Und dafür steht auch die Bundesregierung nicht zur Verfügung.“

Journalistin Antonie Ritzschel spricht die anhaltenden Demonstrationen gegen eine mögliche Impfpflicht und die Corona-Maßnahmen an. Sie komme mit ihren Argumenten da nicht mehr durch, sagte sie.

„Hart aber fair“: Karl Lauterbach mit klarer Kante gegen Proteste

Auch Karl Lauterbach bezog bei „Hart aber fair“ klar Stellung gegen die Proteste. Wir lassen uns nicht erpressen, machte der Gesundheitsminister deutlich. „Der Staat muss die Mehrheitsmeinung respektieren, die demokratisch legitimiert ist, und die Bevölkerung schützen.“

Das ändere sich nicht, „nur weil eine kleine Gruppe Menschen Druck macht“.

Mit Blick auf Klagen von Ärzten über eine unzureichende Versorgung mit Impfstoff sagte Lauterbach: „Das ist also Aufgabe der Länder, diese Zuteilung vorzunehmen. Und ich würde mir da auch also eine etwas andere Zuteilung von Land zu Land vorstellen.“

Insgesamt gebe es mehr Impfstoff als nötig, um die gesamte zu Auffrischimpfungen bereite Bevölkerung abdecken zu können - allerdings nicht den vor allem nachgefragten der Hersteller Biontech und Pfizer, sondern vor allem den von Moderna. Moderna-Dosen seien in großer Menge gekauft worden, Biontech hingegen habe „aus Produktionsgründen“ nicht ausreichend besorgt werden können. (dpa/jv/dok)