Kim Jong Un präsentiert sein neues 5.000-Tonnen-„Monster“ – und spricht eine weitere Drohung in Richtung USA aus.
„Dann werden wir keine andere Wahl haben“Kim Jong Un präsentiert 5.000-Tonnen-„Monster“ – und droht

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Kim Jong Un legt während der Stapellaufzeremonie seines neu gebauten Zerstörers an der Gedenktafel für den Kämpfer Choe Hyon Blumen nieder, nach dem das Schiff benannt wurde.
Der nordkoreanische Führer Kim Jong Un nahm bei einem Stapellauf eines „neuen Mehrzweckzerstörers“ teil, berichtete das staatliche Medium KCNA.
Das 5.000 Tonnen schwere Kriegsschiff sei mit den „mächtigsten Waffen“ ausgestattet und „innerhalb von nur etwa 400 Tagen perfekt mit unserer eigenen Kraft und Technologie gebaut“ worden, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf Jo Chun Ryong, einen Sekretär der regierenden Arbeiterpartei. Belege für eine angeblich 400-tägige Bauzeit gibt es natürlich keine.
Kim Jong Un: „Dann werden wir keine andere Wahl haben“
In einer Rede anlässlich des Stapellaufs sagte Kim, das Kriegsschiff werde der Marine übergeben und Anfang nächsten Jahres in Dienst gestellt. Das berichtet „Reuters“.
Aufnahmen des nordkoreanischen Staatsfernsehens KRT zeigten, wie Kim mit seiner Tochter Ju Ae in Nampho ankam, nachdem sie mit dem Zug in die westliche Hafenstadt gereist waren.

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Dieses am 25. April 2025 aufgenommene und am 26. April 2025 von Nordkoreas Nachrichtenagentur KCNA veröffentlichte Bild zeigt den Stapellauf des neu gebauten Zerstörers im Hafen von Nampo.
„Wenn die USA weiterhin ihre militärische Stärke unter Beweis stellen, werden wir keine andere Wahl haben, als dies auch im Rahmen der strategischen Abschreckung zu tun“, sagte Kim Jong Un in einer Fernsehbotschaft. Sein Land werde „entschlossen auf diese geopolitische Krise und die laufenden Entwicklungen reagieren“.
Auch Kim Yo Jong, die mächtige Schwester von Kim Jong Un, war in den Fernsehaufnahmen zu sehen. Der Stapellauf, der am Freitag in der Militärwerft von Nampho stattfand, markiere eine neue Ära des „großartigen Flottenaufbaus im Stil Kim Jong Uns“, zitierte KCNA einen Vizeadmiral.

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Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un (Mitte) und seine Tochter Ju Ae bei der Stapellaufzeremonie.
Das Schiff wurde als „Choe Hyon-Klasse“ eingestuft und nach dem nordkoreanischen Revolutionskämpfer Choe Hyon benannt, hieß es in dem Bericht. Das britische Boulevardblatt „The Sun“ bezeichnet den Zerstörer als „Seemonster.“ Es ist aktuell das größte und modernste Kriegsschiff im Arsenal von Kim Jong Un.
Eines der auffälligsten Merkmale: seine enorme Kapazität an vertikalen Startsystemen (VLS) – 82 Stück. Die ermöglichen den Abschuss einer Vielzahl von Raketen. Zum Vergleich: Die Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse der US Navy verfügen (je nach Version) über 90 solcher Abschussrohre.
Anfang des Monats berichtete Reuters unter Berufung auf die Analyse eines Satellitenbildes, dass die neue Klasse nordkoreanischer Kriegsschiffe Überschall-Marschflugkörper mit nuklearen oder konventionellen Sprengköpfen, taktische ballistische Raketen für Präzisionsschläge sowie Boden-Luft- und auch Anti-Schiffs-Raketen transportieren könne.
Kim sagte, dass starke präventive militärische Fähigkeiten die „überzeugendste Abschreckungsmaßnahme im Krieg“ seien und dass es für den Umfang solcher Angriffe keine Grenzen gebe.
Kim konnte das bedrohliche Schiff trotz internationaler Sanktionen gegen Nordkorea bauen. Die Beziehung des Despoten zu Russlands Präsident Wladimir Putin könnte ihm helfen, diese Sanktionen zu umgehen, behaupten Analysten. Die beiden Diktatoren haben ihre militärischen Beziehungen seit Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine vertieft.