Frankreichs Rechte Le Pen stellt sich als Opfer eines politischen Urteils dar. Sie solle als Präsidentschaftskandidatin eliminiert werden, glaubt sie – und stellt einen provokanten Vergleich an.
Le Pen geht in Abendnachrichten auf AttackeSie stellt sich als Opfer dar – und stellt provokanten Vergleich an

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Marine Le Pen, Fraktionsvorsitzenden der französischen rechtsextremen Partei Rassemblement National (RN), im Studio der Abendnachrichten des französischen Fernsehsenders TF1.
Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen hält trotz ihrer Verurteilung zu vier Jahren Haft und einem Kandidaturverbot an ihrer geplanten Präsidentschaftskandidatur fest.
„Ich werde kämpfen, ich lasse ich mich nicht einfach so ausschalten“, sagte Le Pen am Montagabend dem Sender TF 1. Sie werde alles dafür tun, „eine Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl ins Auge zu fassen“, betonte sie.
Le Pen stellt provokanten Vergleich an
Le Pen sieht sich als Opfer eines politischen Urteils. „Heute Abend gibt es Millionen von Franzosen, die empört sind, und zwar in einem unvorstellbaren Ausmaß empört sind, wenn sie sehen, dass in Frankreich, dem Land der Menschenrechte, Richter Praktiken eingeführt haben, von denen man dachte, sie seien autoritären Regimen vorbehalten“, sagte sie TF1.
Im Grunde habe die Richterin ihr verkündet: „Ich werde Sie sofort unwählbar machen, und ich tue dies, um zu verhindern, dass Sie zur Präsidentin der Republik gewählt werden können. Wenn das keine politische Entscheidung ist, weiß ich es auch nicht.“
Die Rechtsstaatlichkeit ist aus Sicht Marine Le Pens durch das Urteil gegen sie vollständig verletzt worden. Millionen von Franzosen seien durch eine Richterin in erster Instanz der Kandidatin beraubt worden, die aktuell Favoritin für die Präsidentschaftswahlen 2027 sei.
Als Teil der Strafe hatte das Gericht gegen Le Pen in der Affäre um Scheinbeschäftigung von Assistenten im EU-Parlament mit sofortiger Wirkung ein auf fünf Jahre befristetes Verbot verhängt, bei Wahlen antreten zu können.
Le Pen will so schnell wie möglich Berufung einlegen, aber die Chancen sind gering, dass es in höherer Instanz einen Entscheid rechtzeitig vor der Präsidentschaftswahl im Frühjahr 2027 gibt. (dpa/afp)