„Verwirrt doch die Leute komplett“Aussage von Laschet löst bei Lanz Ratlosigkeit aus

Markus Lanz am 16. Februar im ZDF-Studio

Markus Lanz setzte sich am Dienstagabend (16. Februar 2021) kritisch mit den neuesten Corona-Aussagen von Armin Laschet auseinander.

Köln – Die Corona-Politik erhitzte in der jüngsten Ausgabe der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ die Gemüter – und besonders ein Politiker geriet dabei ins Fadenkreuz: der neue CDU-Parteichef Armin Laschet. Dabei war Laschet nicht mal anwesend. Moderator Markus Lanz las drei Zitate des Politikers vor, die bei einem Neujahrsempfang der CDU in Baden-Württemberg für Überraschung sorgten.

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Laschet hatte gesagt: „Populär ist immer noch die Haltung, alles zu verbieten, streng zu sein, die Bürger zu behandeln wie unmündige Kinder.“ Außerdem kritisierte der CDU-Mann: „Man kann nicht immer neue Grenzwerte erfinden, um zu verhindern, dass das Leben wieder stattfindet.“ Und zuletzt zitierte Lanz eine weitere Aussage Laschets: „Wir können unser ganzes Leben nicht nur an Inzidenzwerten abmessen.“

Markus Lanz: CDU-Politiker Norbert Röttgen äußert sich zu Armin Laschets Corona-Aussagen

Auf die Frage von Lanz, ob dies auch seiner Haltung entspreche, sagte der im Studio anwesende CDU-Politikers Norbert Röttgen diplomatisch: „Ich glaube, dass man sich an den Infektionszahlen orientieren muss. Die sind übrigens von allen beschlossen worden“, erklärte er mit einem Grinsen.

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Man müsse auch die Begründung kommunizieren, wie die Politik auf diese Zahlen komme – und das seien die aggressiveren Mutationen. „Unser Ziel kann nur sein, dieses Virus unter Kontrolle zu bringen.“ Er habe immer gesagt, die Ursache der Schäden, die die Pandemie anrichte, seien nicht die Maßnahmen, um das Virus zu unterdrücken, sondern das Virus selbst, so Röttgen.

Markus Lanz: Armin Laschets Corona-Aussagen problematisch?

Mit dieser Antwort gab sich Markus Lanz nicht zufrieden: Bei Laschets Zitaten handle es sich doch um einen „kompletten Paradigmenwechsel“, um eine „Kampfansage an die eigene Politik“. Lanz resümierte: „Das verwirrt doch die Leute komplett.“

Zustimmung erhielt er von der Journalistin Helene Bubrowski. „Ich halte das überhaupt nicht für klug, das ist wahrscheinlich ein Absetzen von der Politik Angela Merkels“, erklärte sie. Sie denke dabei an Faschingswägen, die Figuren aus einer Mischung von Merkel und Laschet präsentierten. Laschet sei quasi ein „Mini-Merkel“ und wolle sich daher von ihrer Politik distanzieren.

Außerdem müsse man den Rahmen betrachten, in dem er die Zitate geäußert habe: der Wirtschaftsrat von Baden-Württemberg, also „vor allem Menschen, die seinem Konkurrenten Friedrich Merz nahestehen“. Sie halte es allerdings für „höchst problematisch“, von Bevormundung zu sprechen, so Bubrowski. (tsch)