Seit Samstag ist Ministerpräsident Söder in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi unterwegs. Kurz vor der Weiterreise in den Südwesten des Landes musste er nun seine Pläne unfreiwillig über den Haufen werfen.
„Aus gesundheitlichen Gründen“Markus Söder bricht Indien-Reise vorzeitig ab – jetzt meldet er sich selbst

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Markus Söder, (CSU) Ministerpräsident von Bayern, zeigt am 14. April 2025 in Neu-Delhi seine mit blauer Farbe bemalte Hand, damit er sich traditionsgemäß an der Wand des „Sunshine-Projekt“ verewigen kann.
Sein bayerischer Magen ist viel gewohnt – doch in Indien muss er sich geschlagen geben...
CSU-Chef Markus Söder muss wegen eines akuten Magen-Darm-Infektes kurzfristig seine Indienreise abbrechen. Aus gesundheitlichen Gründen könne er das geplante Reiseprogramm nicht fortsetzen, teilte ein Sprecher der Staatskanzlei in Neu-Delhi mit. Wo genau sich Söder infizierte, war zunächst unklar. Am Dienstagmorgen meldete er sich dann selbst – und hat das Schlimmste offenbar überstanden.
Markus Söder muss Reise abbrechen
„#söderisst heute nur Toast und trinkt Tee. Denn gestern hat es mich ziemlich erwischt“, teilte er am Dienstag in den sozialen Netzwerken mit. Auf dem Bild sind eine Tasse Tee und eine Scheibe Toastbrot zu sehen „Zum Glück geht es heute schon wieder besser und ich fliege aus Indien wieder nach Hause.“
Söder bedankte sich zudem für die vielen Genesungswünsche. Unter den in verschiedenen Netzwerken geteilten Beitrag gab es aber teils auch viel Spott und Häme - etwa weil angenommen wurde, Söder habe in Indien was Falsches gegessen. Die Ursache für den Infekt war aber zunächst nicht klar. In Indien sind bei Reisenden Magen-Darm-Infekte keine Seltenheit.
Eigentlich hatte Söder am Abend zuvor von der Hauptstadt Neu-Delhi in die bayerische Partnerprovinz Karnataka weiterreisen wollen. Seine Delegation setzte die Reise unter Leitung von Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) aber fort. Söder selbst blieb zunächst im Hotel in Neu-Delhi und wird von dort die Heimreise antreten.
Die Hauptstadt der Provinz Karnataka, Bengaluru, gilt als Silicon-Valley Indiens, ein Hightech-Zentrum, das auch für seine Einkaufsmöglichkeiten bekannt ist. Hier wollte Söder politische Gespräche führen, einen Markt und eine Tempelanlage besuchen. Zudem sollte eine Vereinbarung unterzeichnet werden, welche die Partnerschaft zwischen Bayern und Karnataka weiter vertiefen soll. Dies dürfte nun Herrmann übernehmen.
Seit Samstag (12. April 2025) ist Söder in Indien zu Gast. Seither absolvierte er eine Vielzahl politischer und kultureller Termine. Offiziell ist die Rückreise für die Nacht von Dienstag auf Mittwoch geplant.
Am Vormittag war die Welt für Söder noch in Ordnung. Söder nutzte die Zeit in Neu-Delhi unter anderem für einen Besuch bei einem Hilfsprojekt für Kinder aus Armenvierteln. „In Slums gibt es nur Armut und keine Bildung. Dabei kann kein Kind entscheiden, wo es auf der Welt geboren wird. Wir alle hatten enormes Glück und haben deshalb die Pflicht, anderen zu helfen“, sagte der CSU-Chef beim Besuch des Projekts „Sunshine“. Bayern spendete 10.000 Euro für das Projekt.
Das Projekt „Sunshine“ ermöglicht Kindern in Armenvierteln eine kostenfreie Schulbildung. Es finanziert sich über Spendengelder. Da es in Indien keine Schulpflicht gibt, schicken viele Eltern aus armen Verhältnissen ihre Kinder arbeiten und betteln statt in die Schule. Bei „Sunshine“ (zu Deutsch Sonnenschein) lernen die Kinder lesen und schreiben. Ziel ist es, die Spirale der Armut zu durchbrechen. Ein ehemaliger Schüler des Projekts erzählte Söder auf Deutsch, dass er nun einen Job als Übersetzer habe.
Söder betonte, dass ihm die Hilfe für Kinder auch persönlich „ein Herzensanliegen“ sei.: „Dieses wichtige Sozialprojekt unterstützen wir als Freistaat Bayern sehr gern.“ (sku, dpa)