Es sind harte Vorwürfe, die FDP-Vize Wolfgang Kubicki in der „Welt“ gegenüber CSU-Chef und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder anbringt. Er habe die Bevölkerung bewusst oder unbewusst getäuscht, so der 69-Jährige.

Es geht um die umstrittene Ausweisung von Corona-Zahlen in Bayern. Ein Bericht der „Welt“ hatte aufgedeckt, dass in der Woche vor dem 24. November 81.782 Corona-Fälle gemeldet worden seien. Davon hätten 9.641 Personen einen vollständigen Impfschutz gehabt, 14.652 Menschen keinen Impfschutz und bei 57.489 Menschen war der Impfstatus unklar. Diese seien jedoch einfach als ungeimpft ausgewiesen worden. Problematisch wurde die Angelegenheit, weil die Regierung mit eben jenen Zahlen ihre Corona-Maßnahmen begründete.

Wolfgang Kubicki fordert Markus Söders Rücktritt

Kubicki: „Entweder Markus Söder wollte ein schiefes Bild über die von Ungeimpften ausgehende Infektionsgefahr zeichnen und eine Gruppe von Menschen damit amtlich stigmatisieren – oder er hat seinen Laden nicht im Griff. Sowohl das Eine wie auch das Andere sind ausreichende Gründe für einen Rücktritt.“

Und weiter: „Markus Söder hat die Öffentlichkeit mit den Zahlen über den Impfstatus von Ungeimpften und Geimpften offensichtlich getäuscht. Es spielt für die Bewertung des Sachverhaltes keine Rolle, ob er dies bewusst oder unbewusst getan hat.“

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Wer in einer solchen Krise Falschmeldungen verbreite, solle den Anstand haben, die notwendigen personellen Konsequenzen zu ziehen, so FDP-Politiker Wolfgang Kubicki in der „Welt“.

Markus Söder selbst hat sich zu den Forderungen seines Kollegen bislang nicht geäußert. Auf Twitter veröffentlichte der CSU-Mann am Freitagnachmittag lediglich ein Bild, das ihn, in die Kamera grinsend, bei der Ministerpräsidentenkonferenz zeigt.