Doppel-Fiasko für Kölner Politik-GrößeJetzt geht es ganz schnell: Neuer Mann steht schon in den Startlöchern

Hier scheint der Wunsch groß, nach dem Fiasko bei der Bundestagswahl keine Zeit zu verlieren. Für einen Kölner war es ein bitterer Wahlabend.

von Daniel Thiel  (dth)

Hinter der SPD liegt, dreieinhalb Jahre nach dem Wahlsieg im Herbst 2021, ein rundum enttäuschender Wahl-Sonntag.

Es hatte sich natürlich schon angedeutet: Dennoch war nicht nur beim scheidenden Bundeskanzler Olaf Scholz (66) die Enttäuschung groß. Scholz erklärte bereits am Sonntagabend (23. Februar 2025), den Weg für eine neue SPD-Generation freimachen zu wollen.

SPD stellt sich im Eil-Tempo auf entscheidender Position neu auf

Ein ähnliches Stühlerücken gibt es nach der Bundestagswahl 2025 in gleich mehreren Parteien: Auch Christian Lindner (46) und Robert Habeck (55) erklärten ihren Rückzug von der Spitze ihrer Parteien.

Bei der SPD dreht sich aber längst nicht nur alles um die Scholz-Zukunft. Die Kölner Politik-Größe Rolf Mützenich (65) musste bei der Wahl gleich ein doppeltes Fiasko hinnehmen.

Einerseits ging sein Blick als Fraktionschef natürlich auch auf das Große und Ganze, darüber hinaus zeichnete sich schon in den vergangenen Wochen ein spannendes Rennen in seinem Wahlkreis in der Domstadt ab.

Hier lieferten sich Mützenich und „Grünen“-Kandidatin Katharina Dröge (40) ein Kopf-an-Kopf-Duell – mit dem besseren Ende für die 25 Jahre jüngere Politikerin der „Grünen“.

Mit 26,0 Prozent zu 25,8 Prozent ging das Direktmandat in Köln III an Dröge. Neben dem desaströsen nationalen Ergebnis für die SPD musste Mützenich auch die bittere Pille schlucken, erstmals in seinem Wahlkreis geschlagen worden zu sein.

Noch in der Nacht auf Montag (24. Februar) erklärte Mützenich seinen Rücktritt als Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und zieht damit Konsequenzen aus dem schwachen Abschneiden.

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Wie innerhalb der darauffolgenden 24 Stunden deutlich wurde, arbeitet die SPD nun am Umbruch im Eil-Tempo. Der Vorstand der SPD-Bundestagsfraktion hat Parteichef Lars Klingbeil einstimmig als neuen Vorsitzenden nominiert.

Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Fraktionskreisen – der 47-Jährige steht somit als Mützenich-Nachfolger in den Startlöchern. Am Mittwoch (26. Februar) entscheidet die neue Fraktion, der 120 Abgeordnete angehören. Klingbeil war bereits am Sonntagabend nach der Niederlage der SPD bei der Bundestagswahl vom Parteipräsidium vorgeschlagen worden. (mit dpa)