Nach Trump-AnsageJetzt spricht auch Klitschko über Gebietsabtretungen an Russland

US-Präsident Donald Trump hatte klargestellt: Die Krym bleibt bei Russland. Nun gibt es ähnliche Töne – ausgerechnet von Kyjiws Bürgermeister Vitali Klitschko.

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine tobt erbittert. US-Präsident Donald Trump (78) hatte unmittelbar vor seiner Abreise zum Begräbnis von Papst Franziskus (†88) noch einmal klargestellt, dass die Krym bei Russland bleibe. Ein Szenario, das der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) kategorisch ablehnt.

Nun bekommt Trump Rückendeckung – ausgerechnet von Kyjiws Bürgermeister Vitali Klitschko (53).  Der hält erzwungene Gebietsabtretungen an Russland anders als Selenskyj für möglich.

Klitschko über Gebietsabtretungen: „Leider, wie wir sehen, ist dieses Szenario durchaus möglich.“

In einem Facebook-Post schrieb er: „Leider, wie wir sehen, ist dieses Szenario durchaus möglich.“ Viele Politiker und Medien weltweit würden heute darüber sprechen. Indem er das verbalisiere, habe er nichts Neues gesagt.

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Ähnlich hatte er sich zuvor in einem BBC-Interview geäußert. Es sei nicht fair, aber für den Frieden könne es eine Lösung sein – vorübergehend, sagte er dort. Nun betonte er, er habe gesagt, die Ukraine könnte gezwungen werden, im Tausch für eine Beendigung des Krieges territoriale Zugeständnisse zu machen. Das Szenario laufe aber den nationalen Interessen zuwider, bis zum Schluss müsse dagegen gekämpft werden.

Die Aussagen des Hauptstadt-Bürgermeisters stehen denen von Präsident Selenskyj entgegen. Der hatte Gebietsabtretungen zuletzt mit Verweis auf die Verfassung mehrfach kategorisch ausgeschlossen - und sich dafür einmal mehr scharfe Kritik von US-Präsident Donald Trump eingehandelt. Selenskyjs Weigerung, die Besetzung der Krym durch die Russen zu akzeptieren, nannte Trump „sehr schädlich für die Friedensverhandlungen“. Er warf Selenskyj vor, den Krieg zu verlängern. Russland hatte die Schwarzmeer-Halbinsel bereits 2014 annektiert.

Trump will ein schnelles Ende des seit mehr als drei Jahren andauernden russischen Angriffskriegs erreichen. Dabei setzt er vor allem die Ukraine unter Druck. Die USA haben unter Trump einen scharfen Kurswechsel vollzogen und sind nicht mehr bereit, die Ukraine langfristig bei ihrem Abwehrkampf zu unterstützen. (dpa/susa)