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Kommentar zu Corona-MaßnahmenÖffnung trotz Horrorzahlen: Die zwei Gesichter des Karl Lauterbach

Karl Lauterbach (r, SPD), Bundesminister für Gesundheit, und Marco Buschmann (FDP), Bundesminister der Justiz, äußern sich bei einer Pressekonferenz im Bundesministerium der Gesundheit zur Novelle des Infektionsschutzgesetzes (IFSG).

Die Minister Karl Lauterbach (SPD) und Marco Buschmann (FDP) präsentieren die Corona-Maßnahmen (Foto entstand am 9. März 2022).

Die Novelle des Infektionsschutzgesetzes macht den Kampf gegen das Corona-Virus sehr viel schwieriger. Warum Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach das zulässt, ist unklar. Er müsste es eigentlich besser wissen.

von Alexander Haubrichs  (ach)

Viele wollten Karl Lauterbach als Bundesgesundheitsminister, damit eine Stimme der Wissenschaft in Zeiten der Pandemie für die richtigen Schritte sorgt. Doch inzwischen lebt der SPD-Politiker offenbar in zwei Welten: Während er auf Twitter die Botschaften über die Gefahr des Virus und einer Frühlingswelle verbreitet, macht er sich in der Regierung zum Handlanger der FDP und kippt wichtige Maßnahmen wie die Maskenpflicht. Ein Kommentar über die zwei Gesichter des Karl Lauterbach.

Am Mittwochnachmittag hob Karl Lauterbach via Twitter den mahnenden Zeigefinger. Er präsentierte eine Studie, aus der hervorging, dass selbst milde Infektionen mit dem Corona-Virus und gerade auch mit der Omikron-Variante Schädigungen am Gehirn hervorrufen könnten. Gleichzeitig kamen neue Horrorzahlen raus. Über 200.000 Neuinfektionen, wieder mehr als 300 Tote. Immer mehr Long Covid-Fälle, selbst unter jüngeren Patienten.

Zeit also, noch einmal zu handeln? Schließlich ist es die Aufgabe seines Amtes, sich um die Gesundheit der Bürger zu kümmern. Doch stattdessen stellte sich Karl Lauterbach nahezu zeitgleich an der Seite von FDP-Mann Marco Buschmann hin und präsentiert mit der Novelle des Infektionsschutzgesetzes einen Entwurf, den nicht nur Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann als „grob fahrlässig“ bezeichnet.

Corona: Maskenpflicht in Schulen künftig nicht mehr möglich

Der Entwurf schiebt nicht nur den Ländern die Verantwortung zu, er nimmt ihnen auch noch wichtige und einfache Maßnahmen wie die Maskenpflicht an Schulen und im Einzelhandel. Die Bundesregierung mag es vielleicht nicht öffentlich eingestehen, aber das ist die Kapitulation vor dem Virus.

Noch immer haben nicht alle gesellschaftlichen Gruppen ein Impfangebot erhalten, die vulnerablen Gruppen, die sich aus unterschiedlichen Gründen nicht impfen können, sind ab dem 20. März auf sich allein gestellt.

So kann man handeln, wenn man unbedingt dem falsch verstandenen Freiheitsmantra der Liberalen folgen will. So sollte man aber nicht als Gesundheitsminister handeln, der auch für die Schwachen in dieser Gesellschaft verantwortlich ist.

Die nächste Omikron-Welle baut sich gerade auf

Viele Menschen haben in Karl Lauterbach die Hoffnung gesetzt, dass wir zumindest versuchen werden, das Virus einzudämmen. Aber obwohl die Funktionsfähigkeit kritischer Bereich wie Kliniken, Polizei oder Feuerwehr bereits gefährdet ist, werden Schranken fallengelassen. Es gibt keine verpflichtenden Grenzwerte, keine Handhabe des Bundes.

Dabei baut sich die nächste Welle mit der noch infektiöseren BA.2-Variante gerade auf. Aber wer dann noch nebenbei den mahnenden Zeigefinger hebt, der agiert mit zwei Gesichtern.