Erklärung zu Lindner-RauswurfPlötzlich will Scholz noch „persönliche Bemerkung“ loswerden

Olaf Scholz hat mit deutlichen Worten begründet, warum er nicht mehr mit Christian Linder in der Regierung zusammenarbeiten kann. Dann äußerte er noch eine ganz persönliche Sichtweise.

von Simon Küpper  (sku)

Die Dreiecks-Beziehung der deutschen Bundesregierung ist Geschichte, das Ampel-Aus besiegelt, die Koalition aus SPD, Grünen und FDP gescheitert.

Mit klaren Worten erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz am Mittwochabend seinen Rauswurf von Bundesfinanzminister Christian Lindner und die Folgen.

Olaf Scholz wendet sich mit persönlicher Botschaft ans Volk

Bevor er das Redner-Pult am Bundeskanzleramt wieder verließ, wollte er aber noch eine persönliche Bemerkung loswerden.

Scholz: „Ich habe über die Notwendigkeit gesprochen, Kompromisse zu schließen. Diese Fähigkeit darf uns nicht abhandenkommen. Wer in der vergangenen Wochen in die USA geblickt hat, der hat ein Land erlebt, das tief zerrissen ist. Ein Land, wo politische Unterschiede Familien und Freundschaften zerstört haben. Wo die Ideologie die Zusammenarbeit über politische Grenzen hinweg fast unmöglich gemacht hat.“

Mit klarer Stimmer machte er deutlich: „Das darf uns in Deutschland nicht passieren. Gerade, weil wir es auch in Zukunft mit Wahlergebnissen zu tun haben werden, die Kooperation und Kompromisse erfordern. Das ist oft mühsam. Aber genau das hat Deutschland stark gemacht. Das zeichnet uns aus. Und daran arbeite ich als Ihr Bundeskanzler.“

Wie lange er das nicht ist, wird sich zeigen. Im Januar will er die Vertrauensfrage stellen, dann wird es wohl Neuwahlen geben.

Die Wahl könnte dann „unter Einhaltung der Fristen, die das Grundgesetz vorsieht, spätestens bis Ende März stattfinden“. Die reguläre Wahl ist im September 2025 vorgesehen. (mit dpa)