Proteste im IranZweiter Demonstrant hingerichtet – er soll zwei Sicherheitsbeamte getötet haben

Eine Straßenblockade in Nasiriyah im Süden Irans am 11. Dezember 2022.

Im Iran ist im Zuge der systemkritischen Demonstrationen eine zweite Person hingerichtet worden. Das Symbolfoto zeigt eine Straßenblockade in Nasiriyah im Süden des Landes am 11. Dezember 2022.

Im Zuge der Proteste im Iran ist eine zweite Person öffentlich hingerichtet worden.

Im Iran ist nach Angaben der Staatsmedien ein zweiter Demonstrant im Zuge der systemkritischen Proteste hingerichtet worden.

Der wegen „Kriegsführung gegen Gott“ angeklagte Madschid-Resa R. wurde am Montag (12. Dezember 2022) in der Stadt Maschad im Nordosten des Landes öffentlich gehängt, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Irna.

Iran: Zweite Hinrichtung innerhalb weniger Tage

Der Mann soll während der Proteste im November zwei Mitglieder der berüchtigten paramilitärischen Basidsch-Miliz mit einem Messer ermordet haben. Das Gericht hatte ihn gemäß islamischer Rechtsauffassung zum Tode verurteilt. Den Angaben zufolge wurde er am 17. November festgenommen, als er versucht habe, das Land zu verlassen.

Bereits am vergangenen Donnerstag war der Rap-Musiker Mohsen S. hingerichtet worden. Er soll ein Basidsch-Mitglied mit einer Waffe angegriffen, Schrecken verbreitet und eine Straße blockiert haben. Seine Hinrichtung wurde im In- und Ausland scharf verurteilt.

Der Iran wird seit Monaten von heftigen Protesten erschüttert. Ausgelöst wurden sie durch den Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini am 16. September. Die 22-Jährige war nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei wegen eines nicht ordnungsgemäß getragenen Kopftuchs gestorben.

Insgesamt stehen Medienberichten zufolge mindestens 25 Demonstranten auf der Todesliste der iranischen Justiz – zwei von ihnen wurden nun bereits hingerichtet. (dpa/afp)